Sonntag, 10. Februar 2008
wie man sich bettet
"wie kann man nur ein 90 zentimeter breites bett haben?"
"wieso nicht? mir reicht das. und ich bin überzeugte einzelschläferin."
"was machst du denn, wenn du einmal einen übernachtungsgast hast?"
"das kommt drauf an."
"wie jetzt?"
"naja, ich habe dieses bett schon mal geteilt. mit freundinnen zum beipiel. einmal sogar für drei nächte, das war warm und eng, aber es ging."
"mit freundinnen, soso. habt ihr euch dann auch gegenseitig die spalten geleckt und euch eure kleinen mädchenfinger reingesteckt?"
"du wirst es vielleicht nicht glauben, aber nein."
"und männer?"
"die schicke ich nach hause."
"hast du angst vor dicken schwänzen?"
"nee, aber ich habe angst vor dicken schnarchern."
"und was machst du, wenn ein mann explizit die nacht mit dir verbringen will?"
"das heißt ja nicht, dass wir dann nachts schlafen. also schlafen vielleicht schon, aber miteinander, damit folglich eher über- und nicht nebeneinander."
"das funktioniert aber nicht, wenn man eine beziehung hat."
"wer sagt denn, dass ich eine beziehung habe?"
"nicht??"
"ich bin überzeugte einzelgängerin."
"..."
"ja, mein freund, wie man sich bettet, so liebt man."

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leideslied
das große leiden haust in den tausend nichtssagenden leidern. botho strauß, in "paare, passanten"

der strauß macht mich schon wieder wahnsinnig mit seiner selbstverliebten emoscheiße. das erinnert mich so an mich, wie ich bin und wie ich mich mit mir selbst so furchtbar langweile. dieser satz relativiert die passage aber etwas in die richtung, die erträglicher ist, etwas weniger rosamunde pilcher für intellektuelle: das einzige, was wehtut, ist die tatsache, dass sich soviele einbilden, ihre unbedeutenden kleinen drecksgefühle seien irgendwelcher worte wert.

botho strauß sollte man aber dann vielleicht doch lesen. nur um sich so ein wenig vor sich selbst und den handgemachten platitüden zu ekeln.

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