Sonntag, 21. Dezember 2014
kollision ohne kollateralschäden
clubbing mit objekt.
als mir mein bekannter am eingang erzählt, dass das objekt heute nach ganz langer zeit auch mal wieder da sei, wird mir zunächst richtig schlecht. meine knie zittern und ich habe das bedürfnis, mich zu verstecken, um eventuellen ausrastern zu entkommen. also kralle ich mir den bekannten, schleppe ihn zur bar und verziehe mich mit ihm in den hintersten winkel.

irgendwann kommt das objekt in den raum, mit einer blonden frau an der seite, sieht mich - und schaut weg. es unterhält sich weiter mit der blonden, als wäre nichts.
'vielleicht hat es ja vor, dich wieder zu ignorieren', denke ich hoffnungsvoll, 'mutig ist es ja nicht gerade.'

trotzdem achte ich in den nächsten stunden darauf, nie alleine rumzustehen. mein bekannter wundert sich über die enorme zuwendung, die ihm zuteil wird, und fragt mich irgendwann, ob was ist. ich fasse die objektgeschichte in drei sätzen zusammen, und mein bekannter zuckt lediglich die achseln, sagt "weiberkram" und dass das objekt halt schon ein spezieller fall sei. dann schickt er mich tanzen, damit ich mein prinzip "niemals das revier räumen" mit leben fülle.

auf der tanzfläche mit einem abstand von weniger als fünf metern fühlt es sich zunächst sehr merkwürdig an. doch dann entspanne ich mich. ich merke, wie meine muskeln warm werden und die anspannung sich legt.

der rest des abends wird ganz gut. die musik ist vielseitig und tanzbar, ich bekomme ein paar kurze vom barkeeper spendiert und mein bekannter hält mir loyal die stange, obwohl die story ja nur weiberkram in seinen augen ist.

als ich am ende des abends an der garderobe stehe, fällt mir auf, wie cool ich bin. welche reaktion hätte ich mir denn nun eigentlich gewünscht, frage ich mich. auf jeden fall hatte ich angst vor handgreiflichkeiten und anfeindungen, das steht schon mal fest. aber was wäre gewesen, wenn mich das objekt einfach zur rede gestellt hätte oder sonst irgendwie das gespräch gesucht hätte? ich fühle in mir nach und komme dann langsam aber sicher zu dem schluss, dass ich kein gespräch gewollt hätte.

es ist gut so, wie es ist.
und wieder ist ein schritt in sachen "abschied vom objekt" genommen.

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