Donnerstag, 6. März 2014
tacheles
psychiatrie mal wieder. der behandelnde arzt empfängt mich in der ambulanz. er fragt nach meinen schlafstörungen und will auch wissen, wie es mir körperlich geht.
"rückenschmerzen, wie immer. und das kaputte knie eben. und ich bekomme neuerdings migräne", berichte ich.

wir sprechen meine medikation durch. ich bekomme etwas neues für die nacht, was nicht abhängig macht.
"hauptsache es wirkt und macht nicht so dolle fertig am nächsten tag."
der doc schüttelt den kopf und lächelt.

wie es weitergehen soll, will ich wissen.
"das ist ja alles nur symptombekämpfung", beschwere ich mich.
"was wollen sie denn", schmunzelt der doc.
"eine lobotomie. irgendwas, was etwas grundlegendes verändert."
er lacht wieder - ich weiß, dass er meinen humor mag.

dann bitte ich ihn um eine einweisung. er schaut sehr ernst, denkt kurz nach und willigt ein.
"wann?" will er wissen.
"ich weiß noch nicht. ich weiß nicht, wie lange es noch geht."
er nickt und sagt dann:
"jederzeit."

erst als ich im hof der klinik stehe, fällt mir auf, wie erleichtert ich bin.

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