Sonntag, 12. Juni 2011
zeitloch
oh wow. ich liebe überraschungen. und die war gut.

schade, dass der friedhof so früh zumachte und auch die paralleluniversums-moscheeruine nach nirgendwo führte.

aber zwei umarmungen reichen, um den duft wieder eine weile zu speichern. august dann.

danke. fühl dich angedacht aus dem süden der stadt.

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medial bedingter brechdurchfall
ohne fernseher und zeitungsabo lebt es sich deutlich entspannter als mit. sogar die ehec-panik erreichte mich später als andere - insofern zu spät, als ich noch eine gurke im kühlschrank hatte, die ich nach erfahren der hiobsbotschaft zwei wochen lang nicht zu berühren wagte, bis ich schließlich über chirurgenhandschuhe und desinfektionsmittel verfügte. nunja. aber ich bin nicht krank geworden, und instant-nudeln mit shrimps-aroma hab ich auch schon immer gemocht.

hier im süden allerdings verhält es sich ein wenig anders. es gibt ein tageszeitungs-abo und einen fernseher, der in etwa 12 stunden täglich läuft. auf diese art und weise bekommt man, inbesondere wenn man dank einer schlimmen erkältung von der außenwelt abgeschottet auf der couch dahinvegetiert, besonders viel ungefragte nachrichten mit.

zum beispiel, dass eine blondine mit übergroßem gebiss bei der heidi-klum-show gewonnen hat. mannmannmann. wenn man nicht wüsste, dass solche shows eh nur eine show, also der reine schein und damit ein von anfang an abgekartetes spiel sind, müsste man sich wundern, ob die in der jury eigentlich blind sind. mal im ernst: das zähnefletschen eines rottweilers ist deutlich sympathischer als das grinsen der besagten dame. aber vermutlich erfüllte sie die restlichen klumschen model-kriterien: einen magersüchtigen bmi, ein bisschen dummheit und genügend devotes geseiber, um das kalte herz des model-moguls - means: trockenpflaume heidi klums papa, für den der ganze volksverdummungs-scheiß letztlich inszeniert wird - zu erobern.

in gegenzug schön zu lesen, dass sich da die italienische "vogue"-chefin mehr sinnliche models wünscht, die sich in ihrem körper wohlfühlen. dass sie dabei als beispiel claudia schiffer nennt, fand ich dann angesichts deren momentaner ähnlichkeit mit einem biafra-kind doch ein wenig komisch. aber vielleicht fühlt sich die claudi ja so wohl in ihrem körper, wer weiß, sonst würde sie ihre knochen eher dezent verhüllen, anstatt ihre storchenbeine in knallenge röhrenjeans in kindergröße zu quetschen.

so hat also derzeit jeder so seine persönliche lebensmittel-krise, wie mir scheint. verbraucherministerin aigner fordert deshalb nun ganz resolut und weitsichtig mehr kontrollen für sprossen. das ist in ungefähr so, wie wenn ich angesichts der pisa-krise sagen würde: "wir brauchen bessere geometrie-lehrbücher für den matheunterricht der fünften klassen an gymnasien." wir haben ein globales problem, prügeln aber nur auf einen einzigen sündenbock ein. weil alles andere wäre ja kompliziert und würde gegebenenfalls unser image ankratzen, indem es ratlosigkeit enthüllen und eventuell tiefgreifende und unpopuläre veränderungen erfordern könnte. deshalb rangiert aigner in meiner liste der iq=blechdose-persönlichkeiten gleich hinter der blonden ursel und dem sich inzwischen glücklicherweise selbst erledigt habenden opportunisten-schwein mappus.

nach wie vor nicht zu toppen ist natürlich lügenbaron guttenzwerg, der jetzt karriere im ausland machen will. er kann´s ja mal an einer polnischen schönheitsklinik versuchen, als schönredner und vertuscher und mann-für-billige-tricks, dann klappt´s auch mit dem summa cum laude. eventuell kann er auf diese weise auch was am schlimmen lächeln des neuen klumschen supermodels machen, damit es mich nicht mehr bis in meine alpträume verfolgt. oder aber er lernt beim gelben guido an und wird friseur. dann könnte er sich mal angie teflons muttchen-kopf annehmen.

ich sollte berufsberaterin für gescheiterte politiker-(nicht)persönlichkeiten werden, dünkt mir. da liegt vermutlich meine wahre mission. ist ja dann auch so was ähnliches wie lehramt: ungezogenen, unreifen, monetär übervorteilten menschen mit mangelnder autonomer ethik beibringen, wo es langgeht.

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