Sonntag, 26. April 2009
geometrische betrachtungen
in mir ist ich, wie eine murmel, glasklar, hart, rund, keine einschlüsse. alle begegnungen sind geometrie, tangenten. sie huschen vorbei wie ein kometenschweif millionen kilometer entfernt, kein eintauchen in eine atmosphäre, so es eine gibt. ich ruhe in mir selbst, schwer und dunkel, wie in einem grab.

in mir bleibt kein platz zum atmen. ich bin keine leichte, luftige persönlichkeit, kein sommerhauch. meine tiefe ist die dichte einer geballten masse, nicht messbar. meine sehnsucht frisst alles auf, von zeit zu zeit, traurigkeit wie ein marianengraben, ein imperialistisches klaffen bis zum kern.

ich zolle meinen höchsten respekt dem, der es mit mir aufnimmt. der um mich herum eine welt baut, in der ich zu gast, vielleicht von zeit zu zeit auch zuhause sein darf. ein punkt in einem diagramm. immer geschlossen, mit losen linien nach außen, dürftig, verzweifelt ob meiner eigenen unzerbrechlichkeit, die kaum mehr mitteilbare maße angenommen hat. die stille in mir, für die es keine worte gibt, das schweigen, das mich in mir einschließt.

ich erwarte kein verständnis. ich will nur noch ein wenig diese hand halten dürfen, die so weich und gut und fest ist. die mich so fühlen macht, als sei ich nicht nur punkt, sondern sonne in einem kleinen universum.
und ich bete, dass ich nichts verbrennen möge.