Montag, 20. April 2009
pharmamusikalisches
(achtung, eklig!)

als ich heute meine schlaftabletten bestellte - die guten rezeptfreien, die immer so reinhauen, weil sie unlogischerweise die doppelte dosis enthalten wie die rezeptpflichtigen - stöberte ich noch ein wenig in den damenhygieneartikeln. da nicht nur mann, sondern auch frau heutzutage allzeit bereit sein muss, und das auch noch, ohne spuren zu hinterlassen, überlegte ich angesichts der bloody roots, die ich so hinter mir herziehe, ob ich nicht besser mal wieder softtampons kaufen sollte. also die dinger, die beim sex drin bleiben und das laken sauber halten und die auch immer die damen aus dem horizontalen gewerbe benutzen, um nicht eine ganze woche pro monat einnahmeausfall zu haben. der hase, der kein fremdes blut an ureigenen körperteilen mag, würde es mir danken, dachte ich, und die umwelt auch, wenn wir nicht immer soviel vanish-ochsen-action verbrauchten.

wer den spaß haben will, muss allerdings auch tief in die tasche greifen. der stückpreis der schaumstoffbällchen liegt bei über einem euro. nicht unbedingt für den täglichen gebrauch geeignet. einmal menstruieren würde da etwa 15 bis 20 euro kosten, je nach überschwemmungsintensität. aber es sollte doch unlängst mal günstige alternativen geben, dachte ich entnervt. das ist ja schon diskriminierend, diese tampon-preise. sollte man mal versuchen, für eine packung schlabbriger spüllappen mit vier stück inhalt fünf euro zu verlangen! aber tampon-preise haben sicherlich männer gemacht. solche männer, die auch die schwarzafrikanischen baumwollpflücker und freundschaftsbändchenknüpfer schikanieren. trickreich sind die obendrein: dort, wo die tampons erfreulicherweise nur die hälfte kosteten, zahlt frau auch gleich mal 5,90 euro versandkosten. das haben doch die typen erfunden, die diese "warum haben frauen ein gen mehr als ein pferd - damit sie nicht aus dem putzeimer trinken, hahaha"-witze reißen.

ich war erzürnt. ich schäumte vor galle und wollte mich auf der stelle einer terrorzelle verhutzelter feministinnen anschließen. doch plötzlich musste ich meinen zorn zügeln: denn da waren sie endlich - neben gleitmitteln, analduschen und anderen frivolitäten von derselben marke. ein paar cent preiswerter als vom gängigen hersteller und mit einem namen, der himmlische musik in vieler menschen ohren sein muss: j*y d*vision.
ich überlegte reiflich, doch dann begann ich, mich komisch zu fühlen. das produkt vor augen und die musik im ohr wollten nicht recht passen. schließlich verwarf ich den kauf. die band und diese tampons, das ging einfach überhaupt nicht zusammen. ich fand das ganze irgendwie ein wenig geschmacklos. und selbst wenn es sehr nahe läge - man nennt ja auch kein hörgerät "beethoven" oder ein abführmittel "dieter bohlen". wo kämen wir denn da hin.

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