Mittwoch, 7. Dezember 2011
reizkompensation
seitdem es die lederjacke und den verheirateten gibt, spielen objekt und architekt plötzlich eine nebensächliche rolle.

der architekt hatte mich zuletzt übel versetzt, nachdem wir zusammen auf eine vernissage gehen wollten. zunächst glaubte ich an spontan hindernde umstände, doch nachdem keine entschuldigung folgte, war ich mir sicher, dass er mich schlichtweg vergessen hatte. nachdem ich kurzzeitig sehr frustriert, dann sehr wütend war, schrieb ich vergangene woche eine e-mail. hätte ich die bekommen, ich würde in grund und boden versinken und jeden ort meiden, an dem ich dieser frau noch einmal begegnen könnte. der letztere effekt scheint auch einzutreffen, denn letztes wochenende fehlte der architekt im club. seither wälze ich mich in genugtuung.

das objekt wiederum hat sich wieder mal in seiner welt vergraben. vermutlich vögelt es gerade andere frauen, hat wieder genug geld für alkohol und drogen oder ein faible fürs fernsehen entwickelt, nachdem es in seinem asyl derzeit in den genuss eines kabelanschlusses kommt. merkwürdigerweise berührt es mich unverhältnismäßig wenig. ich arbeite. ich habe kontakt zu künstlern, mit denen ich teils bessere gespräche führen kann als mit vermeintlichen freunden. ich bin richtig, da, wo ich bin, irgendwie, im moment, auch wenn sich derzeit mal wieder alles sträubt statt fügt.

weihnachten werde ich das vermutlich dann wieder anders sehen. und silvester. und werde mich einsam fühlen. aber diese einsamkeit ist auch ein motor. i´m driving somewhere. und vielleicht ist das gut so.

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