Mittwoch, 15. Dezember 2010
urlaubsplanung
die urlaubsplanung verschiebt sich gerade von haus am see doch in eine richtung, die eher zu monsieur l´object et moi passt.
denn:
"endlose wiesen und dörfer hatte ich schon, als ich noch klein war", meint das objekt düster.
"und an deine kindheit willst du ja am besten nicht erinnert werden, hm?"
wie immer, wenn ich das böse k-wort in den mund nehme, schweigt das objekt.
"berlin", sagt das objekt da, "wie wärs denn mit berlin!"
sein letzter berlintrip hatte das objekt direkt in einen swingerclub geführt.
"das war dort echt fast wie in eyes wide shut."
ich dachte nach. meine aufregendsten berliner erfahrungen waren nun schon länger her.
"gibts das maria am ostbahnhof noch?" fragte ich das objekt.
"denk schon. aber deswegen will ich nicht nach berlin."
"willst du gar nicht auf ne party?"
"doch schon. aber mit dir kann ich mir auch was anderes vorstellen."
ich stellte die lauscher auf.
"naja, ich würde gern mal mit dir in ein museum gehen."
!!!
ich guckte groß. das objekt hatte definitiv eine interessante vorstellung von dem, was man mit mir am besten so im urlaub macht. also nicht, dass ich nicht kulturell begeisterungsfähig wäre. aber das dann doch eher so in richtung theater, literatur und konzerte. davon abgesehen konnte ich mir das eher aufmerksamkeitsschwache objekt nur schwer zwischen statuen und reliquien und ollen schinken vorstellen.
"germanisches nationalmuseum hatte ich schon meine ganze kindheit lang", maulte ich.
"ach, ist das in nürnberg?"
"ja."
"cool. warst du da drin?"
"nee", gab ich widerwillig zu.
"aber warum denn nicht?"
"mann, darum eben!" pöbelte ich. dann tat mir meine zickerei schon wieder leid. doch das objekt mit seiner ruhigen, coolen art war lediglich amüsiert.
"wenn, dann will ich aber was spannendes", sagte ich. "was mit tieren. oder was mit sternen. nicht nur so olle tonscherben und so."
"okay", war das objekt einverstanden.
"und sonst so?" fragte ich weiter, da ich nicht meinen gesamten urlaub in museen zubringen wollte, auch, wenn es dort vielleicht tote tiere oder meteoriten oder antikes sexspielzeug gab.
"wie wärs mit eyes wide shut?" grinste das objekt.
zumindest in einer urlaubstechnischen hinsicht scheinen wir ähnlich zu ticken: wir mögen es beide kontrastreich. es kann also nur spannend werden, trotz knappem budget oder vermutlich gerade deshalb. the same fucking low level schweißt irgendwo auch einfach zusammen.

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