Dienstag, 1. Dezember 2009
unter null
das leben kann ein arschloch sein. aber da ist es ja in bester gesellschaft.

verdammt kalt heute.

anrufe in abwesenheit mit rufnummernunterdrückung machen mich panisch.

menschen, die mein geld wollen, auch.

ich bin ein widersprüchlicher mensch. angst, auf der straße angefahren zu werden. aber bei einfahrenden s-bahnen todessehnsucht entwickeln.

ich bin ein mensch, der im moment von allen seiten angreifbar ist. ich glaube, ich war nie nackter.

zu erheiterung des tages trugen folgende referrer bei:

- sex site blogger de
- wer leckt mich
- backlink-spam einer seite mit heiratsanzeigen für liebhaber von thai frauen

ich brauche keine 100. gib mir so 80, baby, oder wenigstens 50. alles unter 20 wird nämlich schwierig. dafür nehme ich nichts in den mund. nicht mal den satz: ja, ich will dich. nicht für weniger als 20 prozent. 20 prozent vertrauen.

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Sonntag, 22. November 2009
wind in die s/a(s)che
nach all den monaten im vakuum wieder wünsche, visionen, die auf vormals leere projektionsflächen klatschen, schwarzbunt und laut. nocturnal emissions, süßlich-alkoholisch im rauschenden nachgeschmack.

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Samstag, 21. November 2009
gracias
mit leichtigkeit.
mit einem aufregenden prickeln in den haarwurzeln.
mit dankbarkeit.
mit liebe, hier und da.
mit gestern war schön.
der punk/t in mir.

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Samstag, 3. Oktober 2009
mein neuer zweitbester freund
ein mann, der einen ganzen haufen vermöbeln könnte. muss er auch manchmal, wenn seine pferdchen nicht richtig laufen oder ihm die anderen loddel in die quere kommen. is klar.

stolz schwellt er die brust beim reden und legt dir den tätowierten arm um die schultern.
du: lass das mal.
er, grinsend: find ick gut, dass du sone emanze bist.

zwei stunden später kommt er wieder an.
er: hab munition, was is, willste n näschen?
und da bist du mal wieder stolz auf dich, weil du sagen kannst: nee, da fühl ich mich zu erwachsen für.
er, 15 jahre älter (mindestens): find ick immer noch gut. du bist wahnsinnig sympathisch.

er ist unglücklich verliebt, schnieft, du weißt nicht, ist es der schnee oder heult der, dann erzählt er von seiner mutter, die gerade gestorben ist. du verstehst langsam, warum er dich bequatscht, die mutter fehlt.
er: kommste noch mit aufm kiez, dann zeig ich dir mal meine mädels.
und du denkst, wie der schuljunge, der seiner mutter seine fußballkumpels vorstellen will. schüttelst aber den kopf, das geht dir zu weit, das ist nicht deine welt.

später schlurft er selig davon, getröstet, mit einer falschen nummer und einem falschen namen in der linken hosentasche. und du gehst auf toilette und holst deine papiere und die ec-karte wieder aus dem schuh, die du vorsichtshalber dort deponiertest.

bei zweitbesten freunden machst du das eben so.

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Samstag, 26. September 2009
mitten aus dem leben
der grausame tod eines menschen, der nur wenige jahre älter als man selbst war, den man jahrelang kannte und mit dem man vor wenigen wochen noch gesprochen hat, relativiert vieles.

thank you for your music.

(was gibt es traurigeres, als wenn die eigenen eltern einen zu grabe tragen müssen?)

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Sonntag, 20. September 2009
sandmann, lieber sandmann
immer, wenn mein leben mir tagsüber fast ununterbrochen unbehagen beschert, werden meine nächtliche träume schön. so schön, dass das aufwachen zur herben enttäuschung wird.

ich war schon immer ein typ, der zu tagträumen neigt. aus meinen tagträumen nehme ich meine energie, meinen mut zur veränderung, die definition meine ziele. meine tagträume sind der motor meiner lebensfreude. im augenblick gibt es keinen stoff für tagträume. das macht die nächtliche traumwelt um so stärker, schöner und realistischer. sie macht mir angst, weil sie mir alles vor augen führt, was ich nicht besitze, was nicht eintritt, was ich nicht bewirken werde.

wenn ich das geld und die beziehungen hätte, würde ich mir jetzt vermutlich drogen kaufen gehen. die gleichförmigkeit tötet mich, trotz aller tragödien. ich hasse fernsehen, ich hasse internet, ich hasse einkaufspassagen und die parks voller menschen. nur tieren gegenüber verspüre ich im moment eine zärtlichkeit, die mir jedesmal die tränen in die augen treibt.
vorhin, der kleine igel. die füßchen, die dunkle feuchte schnauze, die knopfäugleins. sein atmen, das den stachelpelz auf und nieder gehen ließ. was so ein igel wohl denkt? oder ob er unbeschwert seinen instinkten nachgeht?

ich sollte mal meine hormone zählen lassen.

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Donnerstag, 17. September 2009
unterm zirkuszelt der hirnschale
ich jongliere die zukunft durch meinen kopf. möglichkeiten, perspektiven, potenzielles verhängnis?
ich habe das bedürfnis zu besprechen, fragen zu dürfen, jemanden zu haben, der mir jetzt das signal gibt: trau dich. jemand, der ernsthaft an mich glaubt und nicht nur sagt, dann mach mal, weil es ja nicht sein leben ist.

bei meinem momentanen arbeitspensum bleibt ja nicht viel zeit, etwas gründlich zu überdenken. man kann nur springen und hoffen, dass da wasser im becken unter einem ist.

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Sonntag, 26. Juli 2009
samstage wie ein strick
zum dran-aufhängen.

an solchen abenden fühle ich mich, als wäre mein leben schon vorbei.

vielleicht ist es das ja auch. das erwachsen-sein.

traurig ist es.

der dritte tag mit regen. toller urlaub.

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Donnerstag, 23. Juli 2009
ja leckt mich doch am arsch
erster urlaubstag, der wecker klingelt um sieben. ich muss zur blutprobe.

das wetter ist um diese zeit schon nasswarm. kein regen, aber die luftfeuchtigkeit legt sich sofort zusammen mit den luftschadstoffen auf die haut. ekelhaft. hamburg halt.

bei der blutprobe dann schwindel. hatt ich noch nie. meine ärztin fragt und fragt. ich versuche zu erzählen, bin dann aber schon wieder in tränen aufgelöst ob soviel anteilnahme und stammle rum. irgendwas läuft nicht richtig mit mir, im kopf, im körper. als wäre das hirn flüssig, es rinnt mir mit rotz und wasser aus der nase.
heute abend dann die expressblutwerte, hoffentlich, sonst muss ich zwei wochen warten.

jetzt gleich zum orthopäden. uff.
diese stadt, dieses leben schafft mich. aber ich wollte es ja so. mit offenen augen ins fadenscheinige (un)glück gerannt.

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Dienstag, 19. Mai 2009
traum
da steht mein verstorbener opa vor mir. seine blauen augen mit den tausend fältchen ruhen auf mir, er lächelt mich an, warm und aufmerksam, ein blick, der mich bis in meine dunkelsten stellen ausleuchtet und das ständige frieren der letzten wochen vertreibt.
"weißt du", sagt er, "ich habe mir die seele immer vorstellt wie einen baum. jede begegnung, jeder kampf, all das bringt einen neuen starken ast hervor."
und dann stehen wir in der astgablung eines baumes, die so massiv ist, dass man darin umhergehen kann. für einen augenblick ist alles ruhig, schön, warm und duftend.

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