Montag, 1. Juni 2015
abschnittsweise träumen
die wenigen male, die ich derzeit aus dem leichtschlaf in eine traumphase hinübergleite, sind kurz aber intensiv und bisweilen sehr unterhaltsam.

heute nacht (laut app ganze zwei prozent tiefschlaf!) träumte mir, ich wohne mir zwei jungs zusammen. ein blonder langer schlaks, mit dem ich offenbar irgendwie verbandelt war, und ein kleiner langhaariger mit harry potter-brille. anfangs lagen wir alle drei in einem sehr choatischen, aber gemütlichen zimmer auf einem bett mit geblümter steppdecke. wir schmissen uns drogen in tablettenform rein und ich fühlte mich sehr breit. unser harry potter-mitbewohner wollte uns zu einem festival überreden, das hieß im traum "forks", war aber zu teuer, und außerdem waren wir viel zu high.

das war sequenz eins. dann wachte ich auf und schlief wieder ein.

harry potter war eindeutig der pfiffigere meiner beiden mitbewohner und obendrein noch fahrtüchtig. wir fuhren mit dem auto durch die stadt bzw. zu einer u-bahn. im auto meckerte mein blonder lover, der ein eifriger leser war, dass harry potter ja nie ein buch gelesen habe. harry potter konnte aber ganze passagen auswendig zitieren, die er irgendwo aufgeschnappt hatte. im traum erkannte ich die autoren und war schwer beeindruckt. die beiden jungs machten sich noch eine weile an, dann mussten wir zur u-bahn.

sequenz drei nach erneutem aufwachen:
in der u-bahn gingen wir einander verloren. ich beschloss, meine oma (in der realität 2011 verstorben) zu besuchen. ich fuhr mit dem bus endlos über land und stieg falsch aus. auf sehr verwirrenden umwegen kam ich dann doch bei meiner oma an, allerdings hatten sie dort das gesamte viertel umgebaut. direkt vor der wohnung meiner oma war nun ein hypermoderner lidl-markt, der jedoch nur die größe eines kiosk hatte. meine oma war nicht da, dafür meine eltern, die die ganze zeit darauf warteten, dass ein anruf kam, der bestätigen sollte, dass meine oma tot war.

sequenz vier:
ich war bei meinen eltern im kinderzimmer und wollte mich anziehen. der blonde mitbewohner war auch da und entpuppte sich als objekt. während ich ein komisches altweißes mieder mit ganz viel kitschiger spitze anlegte, weil weihnachten war, erklärte mir das objekt, dass es jetzt mit einer anderen frau zusammen war. ich nickte nur und meinte, das sei schon okay. dann fiel mir auf, dass ich das mieder falsch rum trug und dass das weiße kitsch-ding einen raffinierten schwarzen lack-gürtel besaß, und dass das alles überhaupt ganz anders musste. ich stand entnervt vor dem spiegel und überlegte, ob ich den ganzen scheiß noch mal aufknöpfen und andersrum anziehen oder es einfach so lassen sollte.

um 7.20 uhr nach rund sieben stunden leichtschlaf inklusive 33 aufgezeichneten wachzuständen meldete sich die volle blase. danach war ich bis zum anschlag wach, als hätte ich eine line geschnupft, inklusive herzklopfen und dem gefühl, dass mir die augen aus dem kopf gepresst wurden. so ging eine idyllische nacht zu ende. aber wenigstens hatte ich nett und skurril geträumt. sequenz vier fand ich zudem aufschlussreich, da sie den aktuellen objekt-konflikt symbolisierte: alles so lassen und im ewigen hass verharren oder doch irgendwann noch mal aussprechen für den inneren frieden, mit dem bewusstsein, dass mich das objekt dann wieder rumkriegen könnte (schwarzer lackgürtel).

ich liebe meine träume auf jeden fall und bin froh, dass sie sich trotz des schlafmangels nicht vertreiben lassen und mir dabei auch noch so detailliert in erinnerung bleiben.

was träumen sie denn so?