Samstag, 18. April 2015
in the dark
der kühlschrank zeigt mir gähnende leere. in schlechten phasen wie aktuell meide ich es, einkaufen zu gehen. jetzt allerdings führt kein weg dran vorbei. nach 22 uhr muss ich ein stück weit fahren, um einen noch geöffneten supermarkt zu finden. ich will mich erst aufs radl schwingen, doch es regnet leicht, also mache ich kehrt und nehme den schirm. dann wirds eben ein ausgedehnter spaziergang.

wie immer nehme ich die abkürzung, die an der klinik vorbeiführt. ich habe den kopf gesenkt und registriere erst recht spät, dass da zwei typen bei den motorrädern stehen und sich unterhalten. als ich mich nähere, verstummen die beiden und ich merke, wie ihre blicke in meine richtung gehen. es sind das objekt und ein kollege, den ich auch vom sehen kenne. das objekt steckt bereits in helm und jacke, ist offenbar nach einer spätschicht am aufbrechen.

mein puls beamt sich auf ein maximum. was nun? der blinde instinkt entscheidet schließlich und er entscheidet sich dafür, sich blind und taub und stumm zu stellen, einfach weiterzugehen, ohne den schritt zu beschleunigen.

als ich vorbei bin, spüre ich noch die blicke der beiden im rücken, der arme kollege fragt sich oder auch das objekt vielleicht, warum ich ihn nicht grüße, und das objekt wird einen spruch klopfen oder auch einfach nichts dazu sagen.

ich schaffe es bis zum supermarkt, wo die beine regelrecht nachgeben und ich mich erstmal ein weilchen gegen die käsetruhe lehnen muss, bis die übelkeit nachlässt und das herzrasen und der schwindel, und die beine ihren dienst wieder aufnehmen wollen.

es macht mir immer noch so verdammt viel aus.
verdammt.