Mittwoch, 14. Mai 2014
vorgeschmack
wenn ich mich sehr auf etwas freue, habe ich alpträume. ängste, dass etwas passiert, was mir das schöne, herbeigesehnte vermasselt.

letzte nacht stand ich auf einem parkplatz mitten im walde und wartete auf objekt und objektsohnemann, damit wir gemeinsam in den urlaub fahren konnten. trotz immenser beidseitiger bemühungen haben wir uns auf geheimnisvolle weise verpasst.

in der zweiten traumsequenz klappte zwar das abholen, allerdings musste ich im auto feststellen, dass ich kein gepäck dabei hatte.

tja. mein unbewusstes kennt uns gut. sowohl das objekt als auch ich nehmen wahr, wenn 50 meter enfernt ein marienkäfer durch die luft schwirrt. dafür bekommen wir nicht mit, was direkt vor unserer nase passiert, so sehr wir uns auch zu konzentrieren versuchen.

ebenso tief sitzt meine angst, gepäck zu vergessen. einst fuhr ich mit einem exfreund ohne unterwäsche in den urlaub. sie mögen sagen, das erscheint nicht weiter schrecklich. doch für meinen mitreisenden war es sehr wohl schlimm, da ich drei minuten vor abfahrt unseres zuges noch in die bahnhofsdrogerie stürmte, um slips zu kaufen. wie sie sehen können: last minute bekommt mit reisenden wie mir eine ganz neue, intensive bedeutung.

ein andermal war ich auf geschäftsreise wegen eines filmdrehs und stellte im flieger fest, dass ich meine zahnbürste vergessen hatte. ich fand das nicht weiter tragisch und beschloss, einfach eine zahnbürste vor ort zu kaufen. was ich nicht wusste: mein reiseziel war derart provinziell, dass bei meiner ankunft bereits alle läden geschlossen hatten. nur ein getränkemarkt war noch geöffnet. dort besorgte ich mir eine flasche hochprozentiges, die mir letztlich die zahnhygiene retten sollte: denn verzweifelt, aber schon reichlich angeheitert ging ich spätabends noch zur bar, wo ich unter anderem einen moderator kennen lernte. aus der seinerseits erhofften gemeinsamen leidenschaftlichen nacht im bett wurde dann lediglich ein fünfminütiger gemeinsamer morgen im bad, da ich mir seine zahnbürste leihen musste. ich muss nicht hinzufügen, dass wir uns nie wiedersahen.

wie auch immer, ich bin gespannt auf meine sommerexkusion (nur noch sieben wochen!! nur noch sieben wochen!!), so sie denn wirklich-wirklich stattfinden sollte. es wird auf jeden fall eine ungeheuer aufregende geschichte dazu geben.