Mittwoch, 11. Mai 2011
haustierchenpläsierchen
ich bin ein wahnsinnig tierlieber mensch, dachte ich immer. ich habe ein faible für katzen und enten. ich kann sogar spinnen gut ab. aber meinem neuen haustier trachte ich nach dem leben.

es ist hässlich.
es ist laut.
es ist eine stubenfliege.

und ICH KANN SO NICHT ARBEITEN.

licht aus. es surrt.
licht an. es surrt.
dabei imitiert die fliege tonlagentechnisch eine wespe, weshalb ich zunächst einen heidenrespekt hatte, das zimmer, aus dem jeweils der krach kam, zu betreten. unverschämt, mich so hinters licht zu führen.

seit nunmehr 48 stunden okkupiert das monster meine wohnung. ich hatte zunächst gehofft, das erledige sich von selbst, vonwegen eintagsfliege und so. mitnichten!
entweder das mit der eintagsfliege ist so ein scheißmärchen wie das vom eisen im spinat, von dem poppey seine muskeln kriegt, oder die fliege reinkarniert. ich vermute fast, mein kühlschrank, das bevorzugtes anschwirrobjekt (licht + lecker gammelgemüse), ist eine art zeitmaschine für stubenfliegen. anti-aging per kühlung oder so. ötzi hat es einst vorgemacht und lebt jetzt unter dem namen dr. werner mang weiter.

jedenfalls ist der stubenfliege nicht beizukommen. ich wollte sie zunächst friedlich ins exil schicken, doch sie kennt alle tricks illegaler einwanderer, bei denen die grenzbeamte blöd schauen. dann war meine diplomatische phase vorbei und ich versuchte das vieh zu erschlagen. doch es ist verdammt schnell. so schnell, dass man es nicht mal schwirren sieht. vermute, es hat an meinen geheimen doping-vorräten genascht. also lauerte ich es mit meiner haarspraydose in der hand auf. nachdem das haarpray versagte, nahm ich dann haarlack. aber ich hätte wohl auch sekundenkleber sprühen können und es hätte nichts genutzt. das tier hat einen überlebenswillen, der nicht von dieser welt ist.

kurzum: ich habe es nun jehova getauft.
vielleicht kommt wer zum steinigen vorbei.