Montag, 19. Mai 2014
akt in zwei halbzeiten
nach dem clubabend bin ich gegen sieben uhr morgens im bett und beschließe auszuschlafen. doch daraus wird nichts. denn kurz vor 14 uhr klingelt das handy und das objekt ist dran.

"hab ich dich geweckt", fragt es bestürzt, als ich mich mit einem verschlafenen "jawasisdenn" melde.
"nee, überhaupt nicht, ich warte schon seit stunden auf deinen anruf", sage ich sarkastisch.
"tut mir leid", sagt das objekt.
"tut dir gar nicht leid", sage ich. "lass mich raten... es ist kurz vor 14 uhr, die gespielin hat spätschicht und vor einer viertelstunde das haus verlassen und dir ist langweilig."
"nee! gar nicht! ich will nachher fußball gucken", entrüstet sich das objekt.
"und du rufst an, um mir das mitzuteilen?!"
"hast ja recht", schmunzelt das objekt. "ich bin gerade total uninspiriert und nachdem wir uns gestern gesehen hatten... und du so hübsch ausgesehen hast... und deine worte so in mir nachgeklungen haben..."
"tut mir leid, wenn ich derzeit etwa euphorisch bin."
"nein, nein, ich fand das total liebenswert! so offen bist du ja nicht immer."
ich denke kurz nach.
"okay, pass auf, ich steh jetzt auf, trink nen kaffee und bin dann so in einer bis anderthalb stunden bei dir."
das objekt freut sich.
"das ist toll", sagt es, hält dann inne, überlegt und beginnt zu stammeln:
"aber eine frage noch... würde es dich stören, wenn ich ein bisschen fußball gucken würde? beziehungsweise magst du mitgucken? also wenn du nicht willst, muss ich das auch nicht haben..."
ich hole tief luft:
"wer spielt denn?"
"fürth gegen den hsv."
"krass! alte heimat gegen neue heimat!"
"und es geht um den abstieg für den hsv!"
"spannend."
"heißt das, du würdest mitgucken?"
"was weißt du über mich und fußball?"
das objekt kramt in seinem gedächtnis und gibt dann meine worte wieder:
"du bist ein fußballaffines wesen."
"exakt."
"dann freu ich mich noch viel mehr jetzt."
"fein. und bitte mach mir schon mal einen cappucchino, ich seh gerade, mein kaffee ist alle."
"ich koch uns was, was hälst du davon?"
"auch gut."
"bis gleich!"

ich ziehe mich an, schwinge mich aufs rad und fahre rüber zum objekt.
an der tür empfängt mich mein sexy gastgeber zerwuschelt und in schlafklamotten:
"sorry, ich bin noch nicht mal zum baden gekommen, ich war die ganze zeit am kochen und aufräumen."
"alles für mich?"
"du, ich häng das tatsächlich immer sehr hoch auf, wenn du zu mir kommst", sagt das objekt sehr ernst.
"das ehrt mich ja."
weil das objekt in stimmung ist, nimmt es mich mit ins bad.
"ich finde das total sexy, dass du hier bist", sagt es, steigt aus den klamotten und pellt mich dann aus meinen.

wir sitzen in der wanne und rauchen und unterhalten uns. das objekt packt seinen rasierer aus:
"willst du übernehmen?"
das objekt ist der erste mann, der mir seine intimrasur anvertraut.
"das ist so schön, ich kenn ja recht viele typen, die sich gar nicht rasieren", sage ich beiläufig.
"dann haste ja haare im mund, wenn du denen die eier leckst."
der objektschwanz wächst mir in die hand.
"weißt du, an was ich gerade denke?" fragt das objekt. "ich möchte so gern mal einen vierer machen. du und ich und ein anderes paar. fällt dir da eines ein?"
"ich bin nicht so pärchenaffin, bislang. also ich könnte dir sowohl männer als auch frauen nennen, die da wohl mitmachen würden, aber ein paar... schwierig."
"schade. aber sag bescheid, wenn sich was auftut."
"klar, gerne."
das objekt erhebt sich, um sich abzubrausen. dann steigen wir aus der wanne.

das objekt rennt splitterfasernackt in die küche, um das kaltgewordene essen noch mal zu erwärmen. ich krabble derweil ins bett, schmeiße den fernseher an, suche die fußballübertragung und drehe einen neuen joint. dann kommt das objekt dazu, dampfende nudelteller in der einen, wodka in der anderen hand.
"oh! es hat ja schon angefangen."
"jupp. und für wen bist du?"
"hamburg. auch, wenn ich als st.-pauli-fan den hsv eigentlich scheiße finde."
"ich bin für fürth", sage ich patriotisch.
"wetten wir?"
"okay. was krieg ich, wenn der hsv verliert?"
das objekt überlegt:
"eine massage?"
"auja. und du?"
"ich will einen blowjob. bis zum süßen ende."
wir schlagen ein, dann schießt der hsv sein erstes tor.
"sieht schlecht aus für dich", sagt das objekt mit genugtuung und zieht meine hand in seinen schoß.

als die pause eingeläutet wird, fällt das objekt über mich her. nach einigen minuten wilden fickens schaltet es jedoch einen gang runter. ich liege an das objekt gepresst, schwanz in muschi, und das objekt streichelt mich ganz zart über rücken und po. ich fühle mich plötzlich ultra gechillt.
"das hat was meditatives", sage ich.
"der dritte würde jetzt sagen: ich will nicht, dass es geil ist, ich will, dass es schön ist", bringt es das objekt auf den punkt.

zweite halbzeit. revanche für mich.
"das hätte ich ja nicht gedacht", sagt das objekt.
ich haue es auf den sack.
"wie redest du von meiner heimat?! außerdem spielen die saugut."
"hast ja recht. die spielen wie erstligisten."
"na also. und wenn die den dämlichen hsv wegputzen, tanze ich singend durch die straßen."
das objekt starrt mich belustigt an:
"du bist ja richtig emotional, das muss ich mir merken. wenn du mal wieder verschlossen in deinem tief hängst, gucken wir fußball. das lockt dich aus der reserve."
ich küsse es auf die nase.

das spiel endet unentschieden, der heimvorteil wird zu heimnachteil und die fürther weinen.
"so eine scheiße", fluche ich.
"hm, wenn der hsv abgestiegen wäre, hätten die die komplette mannschaft mal ausgetauscht, das hätte denen vielleicht gut getan", grübelt das objekt. "jetzt ruhen sie sich wieder auf einem sieg aus, der reines glück war."
"dein glück", sage ich grinsend. das objekt grinst zurück und positioniert sich dann blowjobtechnisch günstig.

anschließend steht es auf und geht ins bad. als es das zimmer wieder betritt, hat es massageöl in der hand.
"auch wenn du verloren hast, ich bin grad so schön in berührungslaune."
das objekt arrangiert mich auf dem bett und beginnt, schultern, rücken und po zu massieren.
"herrje, sag mal, hast du keine schmerzen?" fragt es.
"doch, immer, aber ich bin dran gewöhnt."
"unglaublich", findet das objekt. "weißt du, wie verspannt du um die brustwirbelsäule bist?"
da das objekt einige semester studiert und sehr gute anatomische kenntnisse hat, ist es in sachen massagen und muskuläre probleme äußerst qualifiziert. nach der massage bin ich gelöst und schläfrig und mag gar nicht aufstehen. doch es ist zeit, da die gespielin in einer dreiviertelstunde nachhause kommt.

"ich hau ab", sage ich zum objekt, das nackt quer über das bett gebeugt eine weitere tüte baut.
"ach maus", sagt das objekt, dreht sich um und breitet die arme aus. ich lasse mich hineinfallen, kuschle mich an, sauge den duft in mich auf und flüstere:
"ich hab dich lieb."
das objekt grinst schüchtern, kann mich nicht anschauen und drückt mich dann umso fester an sich.
"achja, bevor ichs vergesse", sagt es dann. "du warst doch mal in prag."
"ja und?"
"ich dachte mir, wenn du lust hast, könnten wir da im urlaub mal an einem tag hinfahren. ich war nur mal ein paar stunden da auf durchreise."
"unbedingt!"
"also wir müssen mal schauen wie die zeit ist... aber grundsätzlich... vielleicht bleiben wir sogar eine nacht und gehen schön in einen swingerclub oder so?"
"das können wir auch in berlin."
"ja, schauen wir mal. müssen nur sehen, wie wir das mit dem kleinen machen."
ich küsse das objekt ein letztes mal.
"bis bald."
"war sehr schön", betont das objekt.
"ciao", sage ich und nehme die treppe.

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i´m not there
clubbing.
ich komme sehr spät in einen proppenvollen club, aber es sind nur komische leute anwesend. zwei flüchtige bekannte, dann stolpert mir die gespielin vor die füße. ich bin völlig perplex, da die gespielin nicht mehr ausgeht, seit sie das objekt okkupiert. ich sage schnell hallo, ich will nicht unhöflich sein, und die gespielin lächelt mich gequält an.

dann stehe ich im raucherraum, und plötzlich taucht das objekt auf.
"mensch, ich hab dich gar nicht gesehen", sage ich und drücke es, nachdem ich mich vergewissert habe, dass die gespielin außer sichtweite ist.
"hm, ich war aufm klo", sagt das objekt. "ich wollte dir von da ne sms schreiben. aber nun biste ja doch da."
"ja, ich kam ganz spät. was haste denn solange auf klo gemacht?"
"die gespielin wollte unbedingt hierher und dass ich mitkomme. aber ich... ich bin heute eigentlich gar nicht da."

ich verstehe sofort und das objekt weiß, dass es verstanden ist. es kommt ganz nah, so nah es unverfänglich kommen kann. im grunde kriechen wir ineinander.
"hast den kopf voll, hm", sage ich.
das objekt nickt.
"aber ich habe heute auch an dich gedacht."
ich grinse stolz und spüre die wärme, die das objekt auf mich abstrahlt.
"ich will auch gleich wieder gehen", sagt das objekt.
"ja, die musik ist kacke."
"nee, nicht deswegen, aber weißte, so bringt mir das nichts."

ich verstehe. meist ist das objekt ohne gespielin unterwegs, heute kann es sich so wieder nicht frei bewegen.
ich nehme es in die arme und atme seinen duft.
"ich freue mich so, wenn wir uns mal wieder haben", sage ich.
das objekt lächelt und strahlt und sagt:
"ich auch."

dann ruft es ein taxi und die gespielin und geht.

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