Samstag, 7. Mai 2011
fraktional
wir starten den tag im objektmodus: mit einer flasche wodka und kippen. einen puffer zwischen gestern und heute schaffen, irgendwie.

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die waschmaschine hat heute zum ersten mal wieder ganz ohne kurzschluss gewaschen. vielleicht ein gutes zeichen.

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sich stark fühlen angesichts der schwäche des anderen. immer wieder diese funken bedingungsloser liebe, die kleine schauer im nacken erzeugen. bin mir dieser meiner liebe sicherer denn je. habe glaub ich noch kein arschloch je so geliebt wie dieses. hab mich vermutlich auch noch nie so verloren.

meine mama am telefon: "es ist so schön, dass du so sehr lieben kannst." wenn ich doch mal mich selbst auch so lieben könnte. aber meine mutter kennt mich, weiß auch das. so ist diese feststellung gleichzeitig ausdruck ihrer sorge.

für sich selbst das beste draus machen. verdammt, da bin ich nicht gut drin.

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der architekt gestern meinte, ich sei sein sonnenschein des abends. lange über freundschaft gesprochen. der architekt, autist, erzählte davon, wie schwierig es war, gefühle zu lernen. ich hingegen frage mich ja ständig, wie verdammt kann ich die mal abstellen?! nett, mal diese ganz gegensätzliche variante des problems zu erfahren. man weiß ja so wenig, was man nicht von sich selbst kennt.

später brachte mich der architekt nach hause. wieder festgestellt, dass ich den architekten sehr, sehr mag, aber eine irre scheu in mir trage, aus dieser verbundenheit mehr zu machen. weil ich ahne, dass ich dann wieder einen menschen verliere. was mich im moment schier umbringen würde.

der architekt selbst meinte, hey, wir wollten doch heiraten. musste einen moment wegsehen, weil mir die tränen in die augen schossen.

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still schweigend zuletzt ein liebesbrief
liebes objekt,

wenn du´s wüsstest, wenn du´s lesen könntest, dann wäre das hier für dich.

vorhin auf der treppe, du warst nicht ansprechbar, jenseits von gut und böse. du hast eine blondine geknutscht, als würde dich das vor dem selbstmord retten. und irgendwie glaube ich, dass du das irgendwann tun wirst. du sahst aus wie einer, der abgeschlossen hat, seine letzte energie verfeiert - und das war es dann.

du hast mich nicht gesehen, vielleicht bewusst ignoriert. als ich mich dann dazu durchgerungen hatte, auf dich zuzugehen, warst du schon weg. du flüchtest dich fort, gedanklich, physisch, immerzu.

was bis vor kurzem bröckelte, das bricht jetzt in großen, unschönen stücken. du sahst verloren aus, aber ich war nicht weniger einsam tief drinnen.

das wird wohl das ende sein. ein schweigendes ende. auch das ende einer freundschaft.

und immer noch habe ich mehr liebe als tränen. ich werde nicht leer für dich.

ich kann nicht mehr.

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