Freitag, 14. Januar 2011
lieblosleben im pendeltakt
morgens von e. nach w. zur arbeit. in der u-bahn ruft das objekt an. wenn der sohnemann anwesend ist, stehe ich immer hoch im kurs. ist sohnemann-frei, hängt es lieber mit der blonden ab.

heute haben wir wieder mal einfühlungskurs. das objekt weiß, dass ich über die maßen erschöpft bin, aber nicht, dass ich in diesem zustand nicht sehr auf gefühle und diskussionen darüber stehe. die frage danach, wie es mir gerade so geht, reizt meinen zorn. das objekt erschrickt angehörs meiner pampigen tonlage und schweigt dann, bis ich "sorry" sage.

"du bist zur zeit so verschlossen."
ja, was soll ich auch offen sein? ich weiß nicht mehr, wer ich für das objekt bin und im moment interessiert es mich auch herzlich wenig. die arbeit, der umzug, die schlachten mit dem finanzamt, das gezoffe mit dem arbeitsamt und last but not least zwei riesenprojekte, von denen das eine ein buch wird... meine welt dreht sich auf vollgas, mir schwindelt und ab und an muss ich ein bisschen kotzen. vielleicht bin ich ja schwanger und das objekt wird zweifachvati, haha.

im w. treffe ich dann das subjekt, das um die ecke arbeitet. wir fahren zusammen ein stück u-bahn richtung a. das sujekt ist easy, wenn ich gestresst bin. es ist höflich, zuvorkommend, charming und emotional immer so unterkühlt, dass ich keine angriffsfläche finde. es schaut mir tief in die augen und für einen augen-blick fühle ich wieder ein wenig frau im mir.
später stehen wir dann an der haspa, ich rauche noch eine, bis ein tropfen die glimmende spitze zischend löscht. das subjekt lacht, meint, geschieht dir recht, und wir verabschieden uns.

ich empfinde nichts. gar nichts. die liebe in mir ist tot. auch mal angenehm, so wunschlos unglücklich zu sein.

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