Freitag, 7. Januar 2011
noch mehr gitarre (see you soon)



am 3.3. im docks. ich kauf dann mal karten, so man noch welche kriegt. begleitung, anyone?

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in the mood for revenge
trotz vorliebe für alles dunkel-elektrische: ganz ohne gitarren könnte ich auch nicht leben.

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weißer tag
anstrich. ich habe den dritten im bunde bei mir in der neuen wohnung und gehe meinem pädagogischen auftrag nach. nein, nicht, was sie jetzt wieder denken. ich bringe ihm bei, weiße farbe an graue wände zu klatschen. schließlich will er mit der dritten-freundin auch bald eine eigene butze beziehen.

"das ist so schön hier", sagt der dritte mann zu mir und schaut versonnen durch die riesige küche.
"ja", sage ich und beobachte, wie das weiß quadratmeterweise das grau besiegt.
"du siehst auch schön aus", sagt der dritte dann.
ich muss lachen. ich trage farbverschmierte jeans, sneakers und ein hemd vom ex, und bin bis auf spuren von wimperntusche vom vortag gewissermaßen ungeschminkt.

dann klingelt das handy des dritten. es ist die dritte-freundin, die später ihren mann abholen kommt.
"du bist aber auch nie allein, oder", sage ich zum dritten.
"hm, ja, ich beneide ja ein wenig das objekt und dich, ihr seid so wunderbar frei."
"aber das objekt hat doch die objekt-freundin."
"ja stimmt, die macht ja auch stress. trotzdem hat das objekt dich. ich finde das gut."
"ich dachte, du hälst das inzwischen für unmoralisch."
"weil er nicht ehrlich zu seiner freundin ist. aber das betrifft ja dich jetzt nicht so. obwohl ich mich frage, wie du das so durchstehst."
"es gibt nichts, worum ich seine freundin beneide. ich möchte nicht bis über beide ohren verliebt sein, an heirat und kinder und zusammenziehen glauben und nicht ahnen, dass es da noch wen anders gibt, dem das objekt was von ewiger freiheit, polygamie und swingerclus erzählt."
"und wenn er treu wäre?"
"wenn wenn wenn. alle männer gehen irgendwann fremd."
"jaja, alle männer sind schweine", grinst der dritte und ich muss wieder lachen.

"wie machst du das denn nun eigentlich mit dem umzug", fragt der dritte etwas später.
"das objekt will mir helfen", sage ich. "es hat sich extra freundinfrei genommen."
"auweiha", sagt der dritte.
"was? meinst du, sie taucht hier auf und kratzt mir die augen aus?"
"nein", seufzt der dritte, "aber umziehen mit dem objekt bedeutet heilloses chaos."
"DAS kann ich mir allerdings vorstellen", gebe ich zu und stelle mir vor, wie das objekt fröhlich mit joint, schnapsflasche und meinen möbeln durch die gegend eiert und dreimal anruft, weil es die straße/die hausnummer/den nachnamen vergessen hat oder mal wieder von einem freundlichen ordnungshüter zurecht gewiesen wird.
der dritte mann erzählt mir zwischenzeitlich vom letzten umzug mit dem objekt.
"das ging um acht uhr morgens los und das objekt versprach, dass wir spätestens am nachmittag fertig sein würden. ich war dann allerdings erst um mitternacht zuhause, nachdem wir sechs oder sieben mal hin- und hergefahren waren, weil es mit dem geplanten alles-auf-einen-rutsch eben doch nicht so ganz geklappt hatte. es war der blanke horror und ich hatte derben muskelkater am tag danach."
"mach mir keine angst."
"naja, aber ich denke, du bist recht gut im organisieren."
"es ist ja nunmehr auch der achte umzug in den letzten zehn jahren."
"also vollprofi", grinst der dritte. "und da ich ja nett und kein schwein bin, werde ich mal schauen, wie das mit meinen prüfungen aussieht, dann komme ich vielleicht auch."
"du bist ein engel", sage ich spontan und als mich der dritte herausfordernd ansieht, "okay, oder auch ein satansbraten."

p.s.: männer sind übrigens tatsächlich nicht immer nur schweine, sondern auch halbgötter im blaumann. heute morgen hat einer von ihnen mein bett zerlegt. er benötigte lediglich eine zange und war in zehn minuten fertig. ab heute schlafe ich also wacklig und quietschend, aber von einer ehernen alp befreit.

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