Donnerstag, 11. Dezember 2008
tindersticks live
durch die graue kälte geht es südwärts durch die stadt. im hals ein stunden, vielleicht tagealter kloß.
dann drinnen ist es warm von den letzten klängen der vorband, "murder", dänen oder finnen, schon wieder vergessen, weniger die musik, denn die hatte qualität.
dann der hauptakt. ich erkenne sie wieder, die personen vom cover der cd, die ich vor zehn oder elf jahren gekauft habe. und was sie bieten, hat die qualität einer tonstudio-aufnahme, glatt, gewandt, professionell, ohne jeglichen stimmverlust. die tontechnik hat gute arbeit geleistet, kaum übersteuerung bei den höhen. die musik ist voll und warm wie eine tasse duftende suppe auf mutters herd, ein würziger eintopf mit tausenderlei zutaten, samtig, mit feurigem nachgeschmack, abgestimmt bis zur letzten nuance, belebend und tröstlich zugleich.
und ich kann mir nicht helfen, dass mir die tränen übers gesicht laufen, als der sänger sein "good-bye, come back to me" ins mikrofon flüstert. der kloß im hals löst sich, schwimmt fort, und der kopf trägt sich leichter, aufrechter auf den schultern.
als ich gehe, ist mir warm im bauch, den schmerz in den beinen und dem rücken merke ich kaum. die musik hat es geschafft, eine glut zu entfachen, nicht größer als die eine zigarettenspitze: ausreichend, um die energien zu befeuern, klein genug, um das schrumpfende, klumpige herz nicht zu versengen.

(ja, ich weiß, kultur ist out, ihr wollt die nackte wahrheit über sex, lügen und intrigen, aber das beizeiten wieder. ist ja bald weihnachten, also entschuldigt meine besinnlichkeit.)

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