Mittwoch, 30. April 2008
tagedieb emokrüppeltum II
eine schreibmaschine rattert die ganze nacht durch den kopf, die matratze klebt schweißnass an dir, obwohl du keine alpträume hast. der gedanke an den ganz normalen tag reicht allein, beklommenheit und klamme finger, die so kalt werden, dass du sie sogar in die nicht enden wollende brühe warmer scheiße (kostenlos) halten willst.
du hast den verstand verloren, gehst und gehst, zwei tauben in der wiese, die scheinen zusammen, die scheinen gleich. du landest im nächsten dorf, isst ein eis (geschenkt), verläufst dich, zielstrebig intuitiv zum bahnhof, die gleisziffer suchend, die richtung ratend. tuckerst im zug dahin mit der sonne, die zwischen unheimlich grünen bäumen klafft, zeigst dem schaffner dein ticket (gespendet) und dein gefletschtes grinsen (gefaked), gehst dann in einen laden und könntest dich schier totlachen angesichts der auslage, muttertag und vatertag, wo du doch nun vollwaisentum adoptiert hast (nicht kostenlos), was andere erwachsen werden nennen, aber du hast beschlossen, es nicht zu sein, nicht frau zu sein, sondern ein unlogisches zwischenwesen ohne ziel (nicht einkaufen gehen). fragst dich, wer braucht das denn, oder dich, verwirfst die frage wieder und wendest dich dem zu, was du in der schaufensterscheibe siehst, ein paar, küssend, ja küssen wäre nicht schlecht, die tauben füttern einander dort droben auf der straßenlaterne, eine alte frau, die ihr gesicht abwendet, sekunden weiter kinder, die unter ferner liefen. und es bleibt hell, so viel tag, so viel grelle zeit, dass niemand glauben würde, dass du nicht mehr als der große schatten bist, den du wirfst, ein flattriges schweißgetränktes nachthemd, das kleine gespenst, das sein schreckliches buh verkauft hat, die tote taube.
zum abschied eine umarmung (groß, gedacht), vom alter ego (kostbar).

[they didn´t challenge our resist.]

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