Samstag, 19. Dezember 2009
tage im schnee
vor die tür gegangen.
auf die fresse gefallen.
zum lidl geschlittert.
nachher nochmal auf die fresse gefallen.

an diesen tagen kann mich nichts stören, nichts mein glück trüben. ich fühle mich warm, ich fühle mich geborgen. am telefon schnurrt mir der schwarze perser aus der ostdeutschen provinz entgegen. der fremde verabschiedet sich gen ostsee, um ein konzert zu besuchen. ich verabschiede mich gen innenstadt, um mir für ein paar wichtige kontakte und viele freundliche worte den arsch abzufrieren.

ich mache nichts an diesem wochenende, was mit dem job zu tun hat. ich feiere mich. ich hab es mir verdient.

ob ich kinder will, fragte mich heute der fremde. noch nicht, sagte ich, und da sei ja auch noch mein körperliches gebrechen. ob er denn kinder wolle, fragte ich dann bang.
"hm, mir egal, weiß nicht, vielleicht später irgendwann mal" lautet die antwort. dies war alles, was ich hören wollte, denn es signalisierte: kein terminkalender, einfach nur leben.
der fremde mit dem guten gespür für meine zerbrechlichen seiten fügte auch noch hinzu: "ich wollte dich damit aber nicht unter druck setzen!"
und dann erklärte ich ihm vieles und wichtiges. und er hörte mir zu und als er nachfragte, zeigte sich, dass er sich alle wichtigen punkte tatsächlich gemerkt hatte.
"du hast achtung vor mir", sagte ich. "und dafür achte ich dich sehr."
dann ließen wir einander ziehen in entgegengesetzte richtungen.

und ich erinnerte mich an das, was ich vor jahren einmal gesagt hatte: ich will keinen mann, bei dem ich bleiben kann. ich will einen mann, zu dem ich zurückkommen kann.
es stimmt immer noch. vielleicht ist es also wahr.

6:13 uhr: auch dieses wochenende wieder geküsst worden. das scheint zur tradition zu werden. diesmal von einem typ, dessen anmache wie folgt lautete: "kannst du dir vorstellen, auch in 40 jahren noch mit mir auf einer terasse zu sitzen, die sonne tanzt auf deinem gesicht und auf deinem schoß liegen unsere katzen?"
mein "nein" hat ihn nicht überrascht. aber er hat gut gerochen. was soll frau da machen?

btw. die tour von samstagnacht: eimsbüttel - innenstadt - eimsbüttel - fuhlsbüttel - langenhorn - st. pauli - altona - eimsbüttel. bei minus 11 grad eine echte leistung, finde ich.

always something better!

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Freitag, 18. Dezember 2009
für tragfähig befunden
ihr daumen-, zehen- und sonstiges drücken hat geholfen.

mein schönstes weihnachtsgeschenk wurde ein kleiner brief, der mir die tore zur welt öffnen kann. ein großer augenblick für mich kleines greenhorn, gefeiert mit einem becher starbucks-kaffee (den ich mir schon lange nicht mehr kaufte, weil teuer) allein im hamburger schneetreiben, zwischen hektischen weihnachtseinkäufern und menschen auf der durchreise.

ich danke.

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Donnerstag, 17. Dezember 2009
aufwärtstrend
random playlist

muse - uprising
h-blockx - risin high
muse - house of the rising sun

morgen um 10 uhr müssen sie mir die daumen drücken. da findet das rigorosum meiner beruflichen zukunft statt.

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Montag, 14. Dezember 2009
kreiiiiiiiisch
ich hab meinen kostbaren mp3-player mit der 60-grad-wäsche in die waschmaschine gesteckt!!
oh mein gott!!

update: er hat tatsächlich überlebt. ohne einschränkungen.

update 2: das krasse ist: heute hab ich ihn verloren. einfach so auf der straße. völlig undramatisch. hoffentlich hat ihn keiner mitgenommen und meinen schlechten musikgeschmack decouvriert.

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Freitag, 11. Dezember 2009
unkuschliges
pisser.
pisser!
PISSER!
BLÖDER DRECKSPISSER!

(danke, jetzt geht es mir schon besser.)

ich akzeptiere, dass ich ein weiteres wochenende mit bürokratischem scheiß verbringen und mich nächste woche wieder totrennen werde. vor allem, weil die alte schlampe mir meinen drucker, den ich jetzt verdammt noch mal brauche, immer noch nicht geschickt hat. ich radle fast täglich zum copyshop und die piefige tusnelda, der der laden gehört, lacht sich schon scheckig. das ist gerade sehr suboptimal. ich fühle mich unangenehm an die wochen erinnert, in denen ich meine zulassungsarbeit abgeben wollte und mich nicht traute, weil es immer wieder eine kleinigkeit zu verbessern gab. erst, als das ständige binden zu teuer wurde, habe ich sie meiner professorin ins fach gekickt.

auch an anderer front probleme. dorfhoschi findet mich überdeutlich extremst super. das finde ich leider überhaupt nicht super. wie wird man einen dorfhoschi los? hier ist noch nicht mal ein dorftümpel, wo ich diskret seine leiche versenken könnte.

die männer, die ich diese woche bislang kennengelernt habe, waren ebenfalls alles langweiler. außerdem hatte ich das alles schon. mann mit kind, mann mit altlasten aus ewig-und-drei-jahre-langen beziehungen, mann mit frau am kleinen finger, die ihn nichtsdestotrotz wie eine marionette tanzen lässt, mann mit großer yacht und großer villa und großen träumen und sehr kleinem charakter.
alles zum schnarchen. wenn der sex mit denen so ist wie die gespräche, verstehe ich bestens, warum deren ehefrauen ein einzelbett im kinderzimmer haben. ich sollte mir wohl besser eine frau suchen. vielleicht ist das ja inspirierender.

ich fühle mich sehr müde. diese woche war trotz immenser kraftanstrengung irgendwie sehr nutzlos.
bis jetzt.

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Donnerstag, 10. Dezember 2009
number 5 alive
heute den ersten großauftrag rausgeballert. und dann habe ich auch noch gerade österreich erobert. wenn das so weitergeht, brauche ich personal. gott sei mir gnädig. und gott sende mir einen wirtschaftlich bewanderten korrekturleser für meinen businessplan.

am wochenende dann ein date mit peter spilles und eins mit harry rowohlt. das wird wieder teuer. aber konzerte und lesungen sind seelenfutter. ohne seelenfutter kein feuer, ohne feuer ein langer winter. und lange winter können sehr, sehr tödlich sein.

in zwei wochen heilig abend. wenn ich alle macht der welt hätte, würde ich dieses datum um einen monat nach hinten verschieben. die feiertage liegen wie ein klotz in meinem übervollen kalender und taugen zu so rein gar nichts.

und schließlich silvester. wo werde ich da wohl sein? allein auf dem dach des radisson hotel? ich werde sentimental. an silvester muss ich immer heulen, so ein bisschen. es ist ein fragiles datum. und ich habe es ganz offenbar zu häufig zu verzweifelt, zu alleine und in zu schlechter gesellschaft verbracht.

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Sonntag, 6. Dezember 2009
aus(v)ersehen
ein herzliches danke für gestern. die wärme (emotional wie heizkörperbedingt) war fantastisch. ich komme wieder, versprochen. es gibt ja noch eine million dinge zu entdecken.

bereits entdeckt: die frau mit den unheimlichen gemeinsamkeiten: exakt gleicher musikgeschmack, exakt gleiche form von agoraphobie, gleicher ring am gleichen finger ("das ist ein unikat!" - jaja), gleiche bandscheibenprobleme in verbindung mit einer zwangsunterbrechung des studiums, gleiche erlebnisse auf drogen, gleiche verzwickte gegenwärtige situation. bin gespannt, was wir herausfinden, wenn wir uns mal länger als drei stunden kennen.

gelernt: am richtigen ort findet man die richtigen leute, mit denen man sich blind versteht, mit denen man nicht konkurrieren und bei denen man nicht vor lauter ehrfurcht im sessel versinken muss. kein businessgequatsche, keine hochfliegenden träume, die dann doch im morast der klammheimlichen eigenen bürgerlichkeit steckenbleiben. menschen, die handeln, weil sie nichts zu verlieren haben - die schönste art von mut, weil der direkte gegenspieler verzweifelte lebensangst ist. daher zolle ich respekt - ihm, ihr, dir und mir selbst ebenfalls.

ach, und sehr viel später dann: der mann mit den kalten grünen augen und der atemberaubenden körperbeherrschung. der geschmeidig wie eine katze auf den tresen sprang, um zwei bier zu holen. eines der seltenen exemplare, die nicht reden müssen, sondern durch bloße körperlichkeit bezwingen. anyway: du hast den schönsten bauchnabel, den ich je gesehen habe.

p.s.: note to myself: nie wieder freitagnacht auf drogen leute mit anrufen belästigen und ihnen dinge sagen, an die man sich am nächsten tag nicht erinnern kann. ich fürchte, es war etwas, was ich nicht wieder wieder geradebiegen kann. und das ausgerechnet, wo mir mal etwas/jemand wichtig war.

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Sonntag, 29. November 2009
zahlengenie
die sache mit dem finanzteil im businessplan ist die größte katastrophe, die mir seit meinem examen begegnet ist. ich bin ehrlich ratlos. diese beknackte software ist unentschlüsselbar. mein lieblingsfeld heißt "sonstiges" und taucht unter jeder rubrik auf.

jetzt muss ich gleich los, in irgendjemands fremden armen weinen einen lieben bekannten treffen, den um rat fragen und mich seinem und vielleicht bald auch meinem neuen geschäftspartner vorstellen. das ganze dann heute hoffentlich bei etwas besserer musik.

vor meinem fenster lungern komische gestalten. geht ma weg da, bitte. sonst komme ich raus und ihr müsst zahlen.

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Mittwoch, 25. November 2009
why do the stars fall on me?
wer wohl im augenblick aus meinen mund spricht, fragte ich mich gestern erstaunt, während ich mir selbst zuhörte. der allmächtige selbst? und wen machte er aus mir? markinische löwin oder nietzsche (nietzische?)? aber vielleicht bin ich jetzt so. vielleicht wird man so, wenn man auch sonst ständig kämpft, um würde, um geld, ums überleben. man wird sehr pur und tritt seine ganz nutzlose geheimnisumwitterte aura, die man sich eine pubertät lang mühselig aufgebaut hat und auf die man so stolz war, wenn man erfolgreich mit ihr verführte, in die nächste öffentliche mülltonne, weil es schnickschnack ist, den man sich nicht mehr leistet.

wo der ernst aufhört, beginnt das spiel. sagte mozart, glaub ich, und klimperte dabei auf den tasten. so schön.

67840 - You've got my number


c´est pour toi. parce que c´est à toi de décider d´une rencontre. mais négliges pas: tu as seulement recu un cadeau sans aucune obligation. alors, c´est plus facile que tu penses.

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Montag, 23. November 2009
on fire - tag der idioten
wenn dummheit weh täte, wärt ihr jetzt alle am schreien, sagte einst weise meine chemielehrerin, die sie irgendwann fortbrachten, weil sie zuviel über die außerirdischen schwafelte, die uns holen kämen, wenn wir zuviel schwarze kaffee tränken. oder so ähnlich.
geschrien hat heute keiner, offenbar, weil auch die story mit den außerirdischen nicht so ganz gestimmt hatte. trotzdem war ich den ganzen tag von idioten umgeben.

idiotin nummer eins: die neue angestellte. ich gab ihr den auftrag, ein bestimmtes foto bei einem unternehmen anzufordern. ich sagte, es sei dringend, 17 uhr bräuchten wir das bild. fünf minuten vor 17 uhr kam sie zu mir und meinte, es täte ihr leid, sie habe den ganzen tag versucht, da anzurufen, habe aber keinen erreicht. da die tür den ganzen tag offenstand, wusste ich, dass sie in vier stunden maximal einmal den telefonhörer in die hand genommen hatte. ich hatte schon eine gemeinheit auf der zunge, als sie mit kleinmädchenkulleraugenrollen (was schlecht geht, wenn man so groß wie ich und dann auch noch 20 kilo schwerer ist) sagte: "kannst du das nicht machen?!" angesichts von soviel dummdreistigkeit wurde mir ganz leer im kopf und auch die schöne, ätzende gemeinheit war mir entfallen. "jetzt ist es zu spät", fauchte ich sie lediglich an.

idiot nummer zwei: der servicetechniker unseres stromanbieters im büro. der stellte zwecks reparaturen den strom ab, vergaß aber vorher darauf hinzuweisen, dass wir vielleicht vorher den server runterfahren sollten. wir, vier bürochicks mit angst vor allem, was nur aus nullen und einsen besteht, saßen daraufhin vor rechnern, die sich nicht mehr mit dem server verbinden ließen. outlook und internet waren auch tot. wir guckten dumm. dann der brilliante vorschlag meiner kollegin nummer eins: "wir könnten doch den it-heini anrufen!" die nächste griff schon zum hörer, da fiel ihr ein, dass sie ja gar nicht in den outlook-kontakten nach der nummer des it-heinis suchen konnte. große panik unter den mädels. ich sah weniger ein problem: "rufen wir halt einfach die auskunft an." oh, brilliante idee. "welche nummer hat denn die auskunft", fragte kollegin nummer zwei betreten. "ich habe elf packungen antifaltencreme gekauft, bin 88 euro ärmer und habe immer noch null männer. klickert´s?" hahahahihihi.

idiotin nummer drei: die tante von der auskunft. obwohl wir vor- und zunamen unseren it-heinis, den namen seines serviceunternehmens und den standort zusammenkriegten, konnte sie uns nicht weiterhelfen. "sie sagt, es gäbe keine eintragung", zuckte meine kollegin die schultern, nachdem sie aufgelegt hatte. ich: "das glaub ich nicht." "doch, sagte sie aber", beteuerte meine kollegin. "wie oft hat sie geguckt?" bohrte ich nach. "einmal", wisperte meine kollegin. "faule mistschlampe", sagte ich. alles muss man selber machen. ich ging ins nachbarbüro und bat darum, an einen rechner mit internetanschluss gelassen zu werden. und nun raten sie mal, wen ich bei telefonbuch.de nach drei sekunden fand? unseren it-heini.

so wurde irgendwann, stunden später zwar, aber immerhin, alles gut. der server lebte, wir konnten fertig arbeiten und ich schließlich nach hause. auf dem weg dorthin begegneten mir die idioten nummer vier und fünf.
idiot nummer vier war der fahrer eines kleinwagens, der sich durch eine enge, schlecht asphaltierte straße mit ca. fünf kmh vor mir herbewegte und dann unvermittelt zum stillstand kam. ich war schon reichlich genervt, sah aber dann, dass etwa 20 meter vor uns jemand ausparkte. der kleinwagenidiot war offenbar scharf auf die parklücke. was kein problem gewesen wäre, wenn der ausparkende idiot es mal geschafft hätte, auszuparken. gut, er hatte einen kombi. gut, die straße war eng und finster und es hatte geregnet. aber zwischen ihm und dem kleinwagenidioten befanden sich wie bereits erwähnt mindestens 20 meter luft. die reichten jedoch nicht. es ging vor und zurück und wieder vor. der kleinwagenidiot hupte wie eine tussi (so kurz und schrill und empört, sie wissen schon). das half dem idioten im kombi auch nicht. also beschloss der kleinwagenidiot mal ganz spontan, den rückwärtsgang einzulegen, um aus 20 eben 30 meter zu machen. wobei er aber vergaß, dass ich ja auch noch da war. es gelang mir gerade noch, mich mit meinem rad in die etwa 10 zentimeter winzige lücke zwischen zwei geparkte autos zu quetschen. ein glatter mordversuch. ich, zwischenzeitlich wutschäumend, machte mich schmal, hangelte mich an die seite des kleinwagens mit dem idioten darin und klopfte. als er das fenster herunterkurbelte, stieß ich ihm den ausgestreckten mittelfinger in die blöde fresse. dann sah ich zu, dass ich weg kam.
den idiot nummer sechs wollte ich nämlich lieber nicht mehr erleben.

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