Donnerstag, 23. Oktober 2008
rotz und wasser
vor traurigkeit nicht schlafen können.

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Mittwoch, 22. Oktober 2008
bloggertreffen am 25.10.08
wir, das sind die frau stella und meine wenigkeit, haben eben beschlossen: es muss unbedingt ein spontanes hamburger bloggertreffen geben. und zwar dieses wochenende.
samstach aaaamd, also am 25.10.2008, um 20 uhr, voraussichtlich wieder im frank&frei.

kurzfristige änderungen vorbehalten.
vorschläge für alternative (ruhigere) lokalitäten immer gerne.

wer ist dabei?

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Donnerstag, 16. Oktober 2008
instead of loveletters
meine neue chefin schenkt mir blumen. sieben rosen (oder sowas ähnliches, kenne mich in der floristik nicht so aus), liebevoll gebunden.
ich bin ziemlich baff.

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Mittwoch, 15. Oktober 2008
hui
manchmal ist das schicksal einfach irre. und es bemühen sich menschen um einen, bei denen man sich fragt: wie zur hölle kommen die denn auf mich?
"ich traue ihnen alles zu." ein magischer satz in meinen ohren, die sonst viel zu oft nur "na ob das was wird, das wird bestimmt nichts, pass bloß auf" hören.
morgen treffe ich das schicksal wieder. es ist eine frau, bei deren kühler eleganz mir der atem stockt und deren freundlichkeit mein herz schmelzen lässt.
"wenn sie morgen kommen, bezahle ich ihnen das natürlich." noch so ein magischer satz. in meinen augen blinken dollarzeichen. mein puls wummert ungleichmäßig. jemand, der mich ernst nimmt und den ich ernst nehmen kann, ja wahrscheinlich sogar vergöttern werde.
"ich war ja wie sie, und sie haben soviel potenzial, dass sie all diejenigen anziehen, die zu wenig zahlen und ihnen auch das zu wenige am liebsten noch nehmen würden. menschen mit potenzial passiert so etwas."

heute hängt mein himmel voller geigen. ich bete, dass man sie da hängen lasse.

p.s.: und verdammt, was soll ich bloß anziehen?!

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Montag, 13. Oktober 2008
translation to sleep
katerchen und icke liegen im bett. katerchen löffelt die frostbeule. als ich gerade ins reich der träume abgleiten will, sagt der kater auf einmal:
"duhu, morphine! was heißt denn nochmal 'um zu' auf englisch?"
ich schüttle gewaltsam mein schlaftrunkenes hirn wach.
"ähmähm, 'to' würde ich einfach sagen."
"nee, da gibt´s doch so eine feste redewendung!"
"in order to."
"achja. danke. jetzt kann ich ruhig schlafen!"

okaaaaaaaaaaayyyyy...

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Sonntag, 12. Oktober 2008
ratschlagen sie mal, bitte.
ich bin erschöpft. der cabkater nicht minder. wir sitzen in der halbleeren wohnung und denken nach. nicht etwa darüber, was wir uns hübsches kaufen oder wo wir uns ein wenig erholen gehen könnten. oder überhaupt auf was man sich mal freuen dürfte. nein, es gibt nur pflichtprogramm, das uns aufreibt.

der nächste kalenderpunkt ist das familienfest meiner eltern. geburtstag, ein runder. wir sind natürlich eingeladen, als paar. es gibt eine feier in einem dorf, 700 km von unserer nordischen heimat entfernt, mit mehr als 50 leuten, die der cabkater nicht kennt und zu denen auch ich kaum ein verhältnis habe, von meinem cousin einmal abgesehen.
samstag mittag 700 km in den süden, sonntag morgen wieder zurück. für den kater, der ohnehin die ganze zeit unterwegs ist, eine qual. zug oder flieger kommen aus kostengründen nicht in frage, außerdem ist das dorf kaum an infrastruktur angebunden.
meine mutter macht den vorschlag, dass wir ja schon freitag kommen, in nürnberg schlafen und dann am samstag weiterfahren (etwa 120 km) könnten. ich, die ich aus reinem pflichtgefühl zunächst zähneknirschend zugesagt hatte, überlege derzeit sinn und unsinn der aktion. am montag nach dem rückreise-sonntag beginnt meiner neuer job. ich habe ganz uneigentlich keine lust, am ersten tag schon mit augenrändern und halber aufmerksamkeit aufzutauchen, zumal ich probezeit habe. und mein verhältnis zu meinen eltern betrachte ich zur zeit als kaum existent. außerdem werden meine eltern mich und den kater unter ihren 100 bekannten auf dieser feier vermutlich kaum bemerken. im gegenteil, wir werden rumsitzen und mit unseren potenziellen gesprächsthemen überhaupt keine ansprechpartner haben.

ein wochenende kostbare lebenszeit für menschen, die mich und meinen lebensentwurf schnippisch und ewig beleidigt unter den teppich kehren?
ich bin es leid, mein leben für andere zu leben. es gibt nur sehr, sehr wenige menschen, denen ich mich im moment verbunden fühle und für die ich verantwortung mittragen möchte. einer davon ist der kater.
und trotzdem ist da diese merkwürdige blutsverbindung, die mich knechtet...

wie würden sie diese gewissens- und herzensfrage entscheiden?

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Montag, 6. Oktober 2008
amt für irrsinn, teil IV
diesmal nicht arbeits-, sondern bezirksamt. wegen aus- und umzugs steht ummelden an.

madame morphine ist ja internetaffin und füllt formulare schon mal aus, bevor sie behörden aufsucht. sie will nur rein, anträge aufn tisch knallen und wieder raus. ämter sind immer unangenehm und es gibt ja auch zwei bis drei sachen zu verbergen, die mit gebühren und sonstigem unschönen scheiß verbunden wären.

mit frisch ausgefüllten formularen radle ich los an diesem goldenen oktobertag. die luft ist blau, kein wässerchen trübt den himmel, die leute müssen zwangsweise grinsen, auch wenn sie nix zu lachen haben, denn sie werden permanent geblendet.
ich finde das amt sofort, wie fast alles in hamburg, was diese stadt so sympathisch macht.
ich betrete die hallen und stelle mich an den infoschalter. dort gibt es, so steht an der tür, die wartemarken. in bayern zieht man die noch selber, am wartenmarkenautomaten, sobald man den dann mal gefunden hat, wenn man ihn denn findet.
der stuhl am infostand ist leer. nebenan sitzt eine tante an einem zweiten infoschalter und schaut mich mehrmals an, sagt aber nichts. dann kommt ein mann herein und fragt mich höflich, die ich da schon mehrere minuten stehe: "warten sie?" "ja", sage ich und dann endlich macht die blöde kuh ihr maul auf: "hier werden sie nicht bedient, sie müssen schon zu mir kommen." der mann, anzug-schlips-schuhe-mit-rahmennaht-träger lässt mich freundlicherweise vor.
ich bekomme sauren blickes meine wartemarke ausgehändigt, nummer 145. na dann wollen wir mal, denke ich mir. ich begebe mich in die wartezone a. in wartezone a gibt es theoretisch etwa 30 sitzplätze, die aber alle besetzt sind. der blick auf die anzeige bestätigt meine befürchtungen: wir sind erst bei nummer 109. ich zähle die schalter. 11 schalter. sechs davon scheinen besetzt. ich rechne: pro schalter macht das also eine schlange von fünf bis sechs leuten. sagen wir mal fünf minuten für jeden, also eine knappe halbe stunde wartezeit. das ist ja auszuhalten.
ich setze mich und blättere durch eine zeitschrift. nach 20 minuten schaue ich wieder auf die anzeigentafel und staune nicht schlecht: wir sind erst bei nummer 117! ich beobachte das szenario eine weile und stelle fest, dass nur etwa zwei bis drei der sechs besetzten schalter auch wirklich leute annehmen. der rest telefoniert, kaut brötchen und hackt diffus in den pc.
ich gehe zur toilette. das verbraucht nochmal fünf minuten. als ich wiederkomme, schiebt sich gerade nummer 120 auf die tafel. ich fühle ein leichtes grummeln von aufsteigender wut unbändigen zorn in mir und beschließe: wir gehen noch ein bisschen raus. kaffeelust durch wartefrust. hier gibt es ja nicht mal einen watermaxx.
ich bummle durch den penny an der ecke und verschwende weitere 20 minuten. mit kaffee und brötchen bewaffnet kehre ich in die hallen der langsamen tanten zurück. und dort sind wir sage und schreibe schon bei nummer 131!
viertel vor zwei. ich warte seit einer stunde. der zorn lodert sich langsam an die oberfläche. ich habe es schwer, still zu sitzen. ich will aufspringen und brüllen: "wenn dieser pack schon so unfähig ist, warum ist er dann auch noch so verdammt unterbesetzt?!" der schlipsträger, der mich vorhin vorgelassen hat, ist auch noch da. er fixiert mich. ich halte die rechte mit dem ring hoch und wie geblendet schaut er endlich weg.
ich starre inzwischen wie gebannt auf die dicke ische an schalter sieben. d i e b e w e g t s i c h n ä m l i c h i m b e h ö r d e n t e m p o. (ich simuliere das jetzt mal:) g a a a a a z l a n g s a a a a m. e i n s c h l u c k k a a a a f f e e e e. u n d j e t z t v o r s i c h t i g d e n t e l e f o n h ö r e r h e b e n. u u u u u u n d n u u u u u u n e i n e n s t e m p e l g a a a a a n z b e h u t s a a a a a m a u f d a s p a p i e r d r ü c k e n. u u u u u n d n u u u n z u r k o l l e g i n r ü ü ü b e r s c h l u u u u r f e n.
ich denke, das vermittelt ihnen jetzt einen eindruck, lieber leser.
nach einer stunde und vierzig minuten blinkt nummer 145 auf der tafel, die ich gedanklich schon 72 mal auf der vertäfelung getreten und der trulla am schalter sieben über den schädel gezogen habe.
ich wanke zum schalter, wurschtle das formular aus der tasche, den ausweis und sechs euro für das ummelden. alles auf dem tisch, kann nicht mehr abgelehnt werden, sag ich mir.
"hätten sie die sechs euro auch als ec-karte?"
ich stutze, aber mir egal, ich habe ja auch eine ec-karte und hole sie gleich aus der tasche.
"sagen sie mal... sie wohnen dann also zur untermiete bei der frau k.?"
"ja."
"die frau k. ist aber nicht bei uns gemeldet."
"das kann schon sein, so weit ich weiß, ist sie auch erst vor kurzem eingezogen."
"das tut mir dann leid, aber wir können sie dann nicht anmelden."
"wie?!"
"ohne hauptmieter kein untermieter."
mir fährt ein banges gefühl in die füße.
"ach, die frau k. wird sich sicher morgen oder so selber anmelden."
"trotzdem, ich mache mich strafbar, wenn ich sie jetzt anmelde."
"HEIßT DAS JETZT, ICH HABE FAST ZWEI STUNDEN UMSONST GEWARTET???!!!"
ein ticken zu laut. alle köpfe drehen sich nach mir.
meine sich verweigernde bearbeiterin zuckt vage die schultern und meint dann entschuldigend: "sonst ist es eigentlich nie so voll."
das dachte ich mir, denn wenn ich komme, muss es ja voll sein. brechend voll. lauter stinkende kinder und gaffende alte männer. zwei stunden fast. und jetzt war alles umsonst.
mir ist schwindelig. und schlecht. mein herz klopft blutmengen fontänenartig in meinen kopf.
die tür, draußen, frische luft. ich rufe den kater an, weil ich ja jemanden brauche, den ich jetzt ein bisschen anbrüllen kann. "ICH KOTZ GLEICH! KANN DAS DENN SEIN?!" brabbelnd hadere ich mit meinem schicksal. die bauarbeiter nebenan schauen betreten zu mir. der links zieht den kopf ein, wohlwissend, dass ich ihm den gleich abbeißen könnte.
dann schwinge ich mich aufs rad. und muss schon wieder fast ein bisschen lachen. wenn´s nur immer nicht so traurig wäre.

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Mittwoch, 1. Oktober 2008
der zen der traurigkeit
die letzten wochen ist wieder mal soviel scheiße passiert, dass ich oft abends mit heißem kopf im bett liege, weil ich mir den schädel zerbreche und immer weniger sicher bin, wem man noch vertrauen darf. ich zahle immer voraus und im nachhinein entspricht nichts, was ich bekomme, den abmachungen.
hab ich ein schild mit "opfer" auf die stirn geklebt?
"das hat mit der einstellung zu tun, du ziehst sowas an", sagt der cabman gerne.
ich will nicht glauben, dass mir wegen meiner einstellung das fahrrad geklaut wurde. aber dass der arbeitsvertrag zum wiederholten male zu meinem nachteil falsch aufgesetzt ist, macht mich schon stutzig. ist das ein test, weil meine augen so nachgiebig und nächstenlieb strahlen? will man mich verarschen?
how strong are you?

dann der anruf meiner mutter. das telefonat enthält vorwürfe, warum ich mich nicht gemeldet habe, vorwürfe, warum mein handy nicht eingeschaltet ist und vorwürfe, ich habe meine mutter falsch aufgeklärt (die daraus resultieren, dass sie nie zuhört und dann alles verwechselt). es kommt nicht: wir haben dich lieb. wir sind sind stolz auf dich, dass du jetzt vorankommst. und wenn du hilfe brauchst, sind wir für dich da.
"ich muss das doch weitergeben, ich habe doch ein recht auf information!" empört sich meine mutter. weitergeben? an den rest der verwandtschaft, um das missratene kind zu bekakeln? oder, um wie damals bei meinem erziehungswissenschaftlichen examen, die schlichten tatsachen zu beschönigen und bei nachbarn und bekannten prahlen gehen?
ich will nicht alle einzelheiten aufzählen.
als ich den hörer zurück in die schale lege, bekomme ich einen heulkrampf.
how strong are you?

ich muss noch putzen. der wischmopp zittert in meinen händen. der rücken sendet stechende schmerzen in die füße und die schulter.
auf dem schreibtisch sitzt mein kleiner schutzengel, ein kleiner brauner bär mit weißen flügelchen. den fand ich neulich morgen auf der straße. in einer pfütze, völlig geplättet von einem autoreifen. ein überfahrener, im regen vergessener schutzengel. so etwas kann ich nicht liegenlassen. das geht nicht. ich stieg vom rad, bückte mich und nahm ihn an mich.
vielleicht stimmt es. die traurigen dinge finden mich mit einer angst einflösenden präzision. manchmal auch den cabman, seitdem er mit mir zusammen ist. das macht ihm sicher angst. ich will nicht, dass er mit zur zielscheibe wird.
heute morgen bei der sparkasse dachte ich, es könnte doch mal eben ein überfall passieren. zen. ein schuss. ich treffer. und es machte mich nicht einmal traurig, so zu denken.
how strong am i?

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Dienstag, 16. September 2008
tom - jamm - bumm!
manchmal überschätze ich mich leicht. zum beispiel, wenn lecker scharf ist.
heute brachte man mir zum mittag eine tom-yam-gung-suppe mit. angesichts der zahlreichen darin schwimmenden chili-schoten-scheibchen wurde mir schon leicht schwummrig. aber das feuerrote, klare süppchen war einfach köstlich. begeistert schlabberte ich es in mich rein.
bis ich mich dann leicht verschluckte. es fühlte sich an, als hätte ich eine brandbombe inhaliert. innerhalb einer nanosekunde schien mein linker lungenflügel feuer zu fangen. eigentlich wollte ich vor dem kollegen nicht unprofessionell rumhusten, konnte es aber dann unmöglich unterdrücken. jeder huster schien den brand in meiner lunge noch anzufachen, sodass ich schließlich in die küche rennen und wasser trinken musste. das half ein wenig. dennoch lachte man über mich, weil mir noch minutenlang das wasser aus augen und nase schoss.
mein übermut ist für heute etwas gebremst. angesichts des schwelbrands in meinem rachen werde ich heute wohl keine zippe mehr rauchen.

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Sonntag, 14. September 2008
mein haustier...
... soll ne ente sein! gucken sie mal, diese knopfäugleins! und erst die füße. super-latschen. und alles so flaumig und flauschig und doch aristokratisch.


und so eine ente ist sicher total unkompliziert. sie könnte in der badewanne leben. und morgens lustig durch die küche watscheln und die krümel vom frühstücksbrötchen aufsammeln.
der cabkater muss natürlich wieder alles mies machen: "die kackt überall auf den teppich!" dabei haben wir gar keinen teppich, keiner von uns. denn teppich, vor allem gemusterter, ist nur was für muttis über 50, die den ganzen tag in hausanzug vorm fernseher sitzen.
dabei kann es der kater bloß nicht ab, wenn man in sein revier platzt. typisch. wenn ich im lotto gewinne, leiste ich mir trotzdem eine ente. und eine wohnung mit spezial-entenzimmer. der kater darf dann im wohnzimmer bleiben. auf dem nicht einzukackenden musterteppich, wenn er unbedingt meint.

und sie, liebe blogger? haben sie auch einen skurrilen haustier-wunsch? ein stachelschwein? einen blaufußtölpel? eine grünlich schimmernde drosophila-zucht? oder einfach nur samtig-kuscheligen blauschimmel auf dem roquefort-käse?

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