Freitag, 6. August 2010
there´s a light that never goes out
kleine alligatoren, die irgendwie die dinosaurier überlebt haben. ich mache die lebendfütterung, achtmal täglich.

bitte notieren: man sollte mich nie auf schüler loslassen. und teamunfähig bin ich übrigens auch. scheiß auf den edlen vorsatz: never fuck the company. heute dem praktikanten (knackige anfang 20) in der küche beiläufig die hand in den nacken gelegt. stundenlang an der handfläche geschnuppert. spekuliert, ob ich einfach mal fragen sollte.

schöne dinge, die ich einmal sagen können möchte:

[...] and if i'm lost?
i will find you.
and if you can't?
i will never stop looking. [...]


ich brenne immer noch. unter der wand aus asche schlummert ein vulkan.

see me, see mee, hope you see me.

ich füttere alligatoren mit meinem blut. heißt das, ich habe die menschen überlebt?

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Dienstag, 20. Juli 2010
.
"suchen ist eine sucht. es kommt stattdessen darauf an zu finden. finden beginnt damit, das leben schön zu finden."

es ist so lange her, dass mich jemand mit wenigen thesen so tief getroffen hat. es ist mein wunder punkt: ich finde das leben nicht schön und daraus entstehen alle meine probleme: die zweifel. das suchen. das an-falsche-menschen-geraten. das mich-verschwenden.

"aber du hast dir deine liebe bewahrt."

das ist vermutlich das einzige, was ich jemals richtig gemacht habe und was in meinem leben von ganz entscheidender bedeutung ist und war.

"ich habe mir aber auch den glauben bewahrt, dass irgendwann alles gut wird."
"das ist ein denkfehler. es IST alles gut, so, wie es jetzt ist."

mein gesprächspartner an diesem abends war ein wildremder zimmermann, tatöwiert, zahnlücke, kaum gebildet. auf den ersten blick hielt ich ihn für einen zuhälter oder einen hafenarbeiter. doch wenn ich an die sache mit auferstehung und erscheinungen und engeln und so glauben würde, müsste ich jetzt sagen, das war ein heiliger moment. so irgendwas mit jesus.

zum ersten mal seit sehr langer zeit bin ich vollkommen klar und innerlich ruhig. ich stehe und sehe mich um, sehe mich selbst. die dinge, die sekunden ziehen an mir vorbei.

das leben ist schön.
das leben ist schön.
das leben ist schön.

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Mittwoch, 14. Juli 2010
vom suchen und finden
"was suchst du?"
"etwas, um mir weiter etwas vorzumachen."

(dunkelblaufastschwarz)

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Montag, 12. Juli 2010
denk nicht
"... an die leere, die du hinterlässt, wenn du gehst. denkt lieber an das, was du gibst, während du hier bist."

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Sonntag, 13. Juni 2010
durchschuss
die rückkehr der lebenden toten. mittelmäßige party. aber fad gadget haben sie gespielt. gary numan und kate bush. ich bin versöhnt. mit so wenig.

das objekt der begierde knapp verpasst. wär schon schön, wenn einer einfach mal das telefon benutzen würde. aber meine statistik besagt: wenn einer in der ersten woche nicht anruft, tut er es nie. dann ist er entweder ein arschloch oder ein gestörtes arschloch. oder, wie in meinem fall, ein unwiderstehliches, wohlriechendes, sexy-sinnliches gestörtes arschloch. ja sorry. isnumaso.

nichtsdestoweniger enorm spaß gehabt.

"du bist also auch so eine mit vier dimensionen im kopf."
der mann, der mich massiv anflirtet, ist eigentlich schwul, wie er behauptet. und extrem betrunken. und extrem kuschlig. aber er will mich un-be-dingt wiedersehen.

versteh das mal einer noch. vor allem nach all den mojitos und dem bier.

die sonne scheint schon ein bisschen, ohne, dass mein kopf das kissen berührt hätte. schlaf ist fehlanzeige. weniger als vier stunden schlaf können einen auf dauer in den wahnsinn treiben. aber vermutlich strebe ich genau das an.

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Mittwoch, 9. Juni 2010
so denken, die tage
mit dem rücken zur wand stehen wäre schön. man könnte sich dann wenigstens kurz anlehnen. aber dies scheint ein abgrund zu sein. er hat unglaubliche längen, von den tiefen ganz zu schweigen. denn tiefen kann man ertragen, wenn sich enden abzeichnen. hier kann man aber nicht bis ans ende schauen.

ich bin ratlos. zum ersten mal in meinem leben gerate ich an die grenzen meiner vorstellung davon, was kommen könnte. und eigentlich will ich mir auch gar nichts mehr vorstellen. weil mir jeden tag beim aufstehen davor graut, was in den nächsten stunden kommen wird.

ich bin tatsächlich sehkrank. mein blickfeld mutiert zu einem expandierenden blinden fleck. wahrnehmung und gedanken trennen, das ist mein ständiges mantra. die blickrichtung ändern, mit aller gewalt. hat bisher immer funktioniert. aber langsam bin ich mir nicht mehr so sicher, was ich wahrnehme und was ich denke. setzt zuversicht nicht voraus, dass man noch irgendetwas sehen kann? etwas, was tatsächlich da ist? und dass man das, was da ist, auch als wirklich wahrnimmmt? (und die frage wiederholt sich: ist nun wirklich nichts da oder sehe ich es nur nicht?)

es ist ein bisschen beängstigend. man atmet automatisch schnell und flacher. und doch ist es undramatisch, irgendwie stumpf, staubtrocken. nicht eine einzige träne quetscht sich über den rand des lides. nicht mal beim zwiebelschälen.

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Samstag, 5. Juni 2010
still still
die verzweifelte situation und das ständige suchen bewirken, dass man irgendwann gar nicht mehr sieht, in was für einem hamsterrad man sich bewegt. man rupft am gordischen knoten herum wie ein krankes huhn. je nach perspektive hat er eine größe von einem fußball oder einem hochhaus. die welt schwankt. die stadt ist in einer stunde heimat, in der anderen zwangsexil. man hört auf, seinen eigenen sinnen zu trauen. der spiegel wird zum feind. alice im horrorland. es ist jederzeit alles möglich, nur geht es nie gut aus. die eisen im feuer sind zahlreich, doch haben sie leider allesamt den schmelzpunkt von speiseeis.

ich wünsche mir nur eine sache oder eine person, bei der meine rasenden gedanken einmal kurz zum stillstand kommen. nur eine atempause, um den fokus neu zu finden. bitte.

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Sonntag, 9. Mai 2010
sunrise avenue
dem sonnenaufgang entgegenradeln wird zur neuen sonntagmorgentradition. fasziniert, mit einem wohlig warmen gefühl in der magengrube, das nicht vom alkohol kommt.

während es anderswo stockt und man sich an der wand halten muss, um nicht ständig in der schusslinie zu stehen, funktioniert es auf dieser ebene einfach wunderbar. traffic jam versus positive flow. zumindest meine zwischenmenschlichen eigenschaften konnte ich in den letzten monaten offensichtlich wieder voll entfalten. loyalität, oder auch nachhaltigkeit, wie es der mann nennt, den ich heute abend kennen lernen durfte.

eine einladung und eine festnetznummer sind schon mal mehr wert als ein "man sieht sich". ich will menschen aber auch um mich haben. freundschaften leben vom wiedersehen. man muss sie pflegen wie die lieblingsbluse, die man nach dem tragen eben nicht in die ecke knüllt. sondern die man ordentlich aufhängt, für die man einen extrawaschgang nur mit anderer weißer wäsche auf 40 grad macht, deren kragen man über nacht unter dicken büchern glatt presst, weil man kein bügeleisen hat. ich gebe mein bestes, ein guter wiedersehen-freund zu sein, auch, wenn ich manchmal scheitere, weil mich mein leben in atem hält und mir dabei die puste ausgeht.

der tag, die sorge. jetzt erstmal ein livekonzert: die amseln draußen vor dem fenster. de/vision habe ich ja vor einigen stunden verpasst.

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Dienstag, 4. Mai 2010
a dieu
als kind dachte ich immer, man müsse es spüren, wenn ein naher verwandter das leben verlässt. so eine art kleiner windhauch, der zum letzten mal durch die blätter fährt, den staub im regal aufwirbelt, die tür ins schloss fallen lässt.

doch eine(r) nach dem anderem starb und nicht einziges mal habe ich etwas davon bemerkt. wie die diebe schleichen sie sich davon, tags oder nachts oder vielleicht in der zeit dazwischen, wie in einem synaptischen spalt.

der tod ist die gnade. dein tod war die einzige wahrheit, das einzig richtige nach soviel falsch. die letzten wochen deines lebens müssen dir unerträglich gewesen sein. es sagte mal einer, sterben sei wie eine krankheit, die immer schlimmer wird, bis der tod sie heilt. du bist so lange gestorben. es hat weh getan, das zu wissen. es hat gut getan, es nicht zu sehen.

vielleicht gibt es da jemandem, der hinter dem vorhang der bühne, die sich welt nennt, die fäden zieht. ich bin leider ein kind des zweifels. aber ich bin auch ein kind der liebe und ich denke, vertrauen ist das einzig angebrachte. das einzige, was das leben so lange erträglich macht, bis der tod auch mich einmal ruft.

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Freitag, 30. April 2010
rare & raw
ist ja auch eher selten, dass dir die fickgeschichte nach dem sex die hand hält.

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