Dienstag, 4. November 2014
weil ich der chef bin
ich habe einen chef, der das mit der mitarbeitermotivation total gut drauf hat: einfach aus dem leuten rauspressen, was geht. bei meinen kollegen hat er das super geschafft. die sind so eingeschüchtert, die rühren ihm sogar den kaffee um, wenn er die tasse hinhält.

heute hatte ich das arschloch am telefon und er funkte mir schon wieder in die pressearbeit. längerer diskurs, dann ausraster cheffe:
"lassen sie sich doch mal was von mir sagen, ich habe 30 jahre mehr berufserfahrung als sie!"
"aber ich habe sechs jahre mehr erfahrung in der pressearbeit", wagte ich einzuwenden. "wenn ich das so mache, hat das schon einen grund."
"sie machen das so, wie ich es sage, weil ich bin der chef!"

da fehlten mir die worte. also die widerworte. denn eigentlich hätte ich auch losbrüllen müssen: "sie können mich mal am arsch lecken, wenn das ihre argumente sind!"

nun überlege ich, ob ich ihm eine e-mail schreiben soll. zum thema mitarbeitermotivation. und ihn mal daran erinnere, dass ich eine als sekretärin bezahlte pr-beraterin bin. und ich auch dienst nach arbeitsvertrag machen kann, heißt ablage und buchhaltung. dann kann er sich wieder seine 7000-euro-pr-kraft einstellen, die er sich mit mir spart.

mein rückgrat sagt, ich muss, weil ich kein weiteren verkrümmungen und bandscheibenvorfälle mehr ertragen würde.

mein kalkül sagt, bringt nix, weil arschloch bleibt arschloch und dass ich da lieber weg sollte.

was würden sie tun? sagen sie doch mal. vielleicht haben sie ja auch schon ähnliche konkrete erfahrungen gemacht.

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