Montag, 6. Oktober 2014
rausgeputzt
heute habe ich die objektsachen in die post geworfen. eigentlich wollte ich dies vollkommen kommentarlos tun, konnte mir dann aber einen kleinen zettel nicht verkneifen anzufügen, auf den ich wütend gekrakelt hatte: "du verarschst mich nie wieder."

als die gelbe klappe hinter dem paket zufällt, muss ich an die gute k. denken, die gerade im ösiland sitzt, kiffend, vögelnd und wein trinkend und die mir so liebe und kluge sachen geschrieben hat. solche menschen brauche ich an meiner seite. solche menschen machen mich von innen warm. (du liest das bestimmt und ich meine das so, danke, dass es dich gibt!)

so wie meine exkollegin e., die ich am sonntag nach langer zeit wiedertraf. ich erzählte ihr die sommer-objekt-katastrophe, meine exkursion in die klapse und die ganze aussichtslose jobsituation, und sie fragte:
"morphine, wann warst du das letzte mal glücklich?"
ich musste überlegen, weil es schon so ewig her ist, ich meine, hey, glücklich, länger als für zwei stunden nach einem objektfick, das war ich schon jahrelang nicht mehr.
"so mit 25 vielleicht", sagte ich.
"oh morphine, das sind so viele jahre, das ist nicht gut", fand e. und nahm meine hand, weil mir die tränen in die augen schossen.
"ich finde, du musst weg hier."

kapitulieren, aber mit würde. gehen, aber nicht ohne perspektive.
das bin ich mir schuldig.

und überhaupt schuldig, das bin ich noch eine ganze menge. eine klinikrechnung und ein halbes jahr gez.

es ist mir gerade egal. heute kaufe ich mir trotzdem eine flasche wodka. und trinke darauf, dass dieses gefühl des ständigen wartens und hoffens in sämtlichen objektbelangen immer leiser wird. ich trinke darauf, dass mir vielleicht eines tages endlich jemand begegnet, der meine andersartigkeit teilt. der den mut hat, sich auf mein spezielles freisein einzulassen. und dass, wenn das alles nicht funktioniert, ich alleine glücklich werden kann, als seltsame alte katzenlady oder whoever.

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