Montag, 8. September 2014
ice bucket-challenge mal anders
auf wunsch einer einzelnen dame begaben sich der werte herr gibson und madame morphine heute an den strand, um schwimmen zu gehen. nachdem in der nacht ein unwetter die küste entlang gezogen war, waren die temperaturen eher spätherbstlich denn spätsommerlich, und es tröpfelte ein wenig auf uns herab. trotzdem stiegen wir unerschrocken in die fluten, die laut auskunft eines herrn mit inoffiziellem insider-wissen nur zwölf grad hatten. da mussten wir nun durch, schließlich hatte ich das maul weit aufgerissen und lauthals auf schwimmen bestanden, und herr gibson behauptete fortwährend, dass ihm schrecklich heiß sei.

wir hatten die gesamte bucht für uns, da alle anderen touris in windjacken gepackt am deich standen und glotzten. ich fürchtete mich zunächst vor ohrenquallen und einer in seegras verschlungenen feuerqualle, aber der tapfere herr gibson hatte sein imaginäres quallenschredder-heldenschwert mit und schlug eine ideelle schneise, bis ich mich schwimmend den möven nähern konnte, die weiter draußen umherpaddelten und sich offenbar (zu früh) gefreut hatten, dass heute mal keine dämlichen touris im meer herumplantschten.

später saßen wir in einer der butzen und herr gibson verspeiste einen backfisch, von dem locker eine großfamilie hätte satt werden können. anschließend brauchte er ein nickerchen, zu dem es jedoch nicht kam, denn obwohl herr gibson bereits matratzenerschütternde schnarchgeräusche von sich gab - die ich zur begründung meiner nächtlichen bettflucht sowie zur aufklärung von erdbeben in südostasien gerne aufgezeichnet hätte - befand er sich laut eigener angaben noch im wachzustand, als das handy klingelte und die nachmittagsruhe somit komplett im arsch war.

auf diese weise nahm ein schönes wochenende sein ende, nicht ohne mein obligatorisches wannenbad und meinem steten von raucher-zu-raucher-reminder "du rauchst zu viel". neben der ice bucket-challenge in der ostsee habe ich auch ein wenig neue allgemein- und spezialbildung erworben: unter anderem machte mich herr gibson mit der mir bis dato unbekannten, aber dennoch ungeheuer weit verbreiteten vogelart des "tschipi" bekannt und erklärte mir zudem, wie man als mensch den dachs macht. ich wiederum überraschte meinen gastgeber mit wissensimpulsen zu themen rund um schnapsbrennerei und alkoholgrundstoffe, was nun vermutlich ein zwielichtiges licht, sprich einen schatten, auf mich wirft.

however, ich freue mich auf einen baldigen ice bucket-challenge-reload. am besten auf der zugefrorenen ostsee und mit sehr viel gin im tonic.

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