Dienstag, 22. November 2011
sisterhood
jemand läuft dem objekt gerade ein wenig den rang ab. nicht in sachen spezifisch-objekt-sein. aber so in sachen ich-denk-an-dich.

es ist nicht die lederjacke. sondern der verheiratete. ich kann nicht anders, endvierziger sind manchmal einfach die besseren.

er ist so offen. er ist so dominant. er sagt sätze wie: "eines tages hol ich dich hier raus." und das prinzessinnen-gefühl steigt ins exorbitante, auch wenn ich zu viel weiß, um noch an die erfüllung eines märchens zu glauben.

er ist keiner, der meine schulter braucht. er hat selber zwei davon, die er mir gefahrlos bietet, weil er weiß, ich benutze ohnehin lieber meine eigenen. aber ich wiederum weiß, seine wären da, wenn ich sie wollte. oder um es mit objekt-worten zu sagen: manchmal zählt einfach die geste.

ich bin ein wenig ratlos, weil etwas in mir begonnen hat, entgegen der reißenden strömung auf diesen menschen zuzuschwimmen. auf diesen menschen, der mich zur schwester möchte, der mir aber zwei minuten später wilde sauereien ins ohr flüstert.

und das alles, ohne mich besitzen zu wollen. er weiß vom objekt und sagt, "nimm es mit, habt spaß, aber benutzt ein kondom." er erzählt von seiner frau, spricht aber bei sätzen mit liebe in der vergangenheit - was ihm übrigens nicht bewusst war, bis ich es ansprach.

wenn ich nach stundenlangen gesprächen den hörer auf station lege, fühle ich mich einsam und geborgen zugleich und frage mich, ob es ihm ähnlich geht.

nächte woche habe ich übrigens ein date mit der lederjacke. der unvernunft zum trotz.

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