Mittwoch, 17. November 2010
hot boy, cool girl
morphine in da kitchen. ich setze wasser für meine hilcona-gnocci auf. ich warte. und warte. das telefon klingelt. es ist mein steuerberater. als ich auflege, ist das wasser immer noch kalt. verdammt, der herd ist kaputt. ich trete wütend gegen den wäscheständer. der kracht und scheppert und kippt. beim aufsammeln der abgestürzten unterwäsche sehe ich dann: der herd ist nicht kaputt. er ist nur noch immer ausgeschaltet.

tja.

vor wenigen wochen erst habe ich meinen lieblings-uralt-emailletopf verloren, indem ich ihn mit der herdplatte verschmelzen ließ. wie das geht? ganz einfach: wasser aufsetzen, dann zu arbeiten beginnen und sich nach über einer stunde wundern, warum es so komisch in der wohnung stinkt. in die küche gehen und schreien, sobald man den rot glühenden topf mit halb verflüssigten griffen entdeckt, der sich nicht mehr von der hellorange strahlenden herdplatte lösen lässt.

ich bin einfach perfekt, wenn es darum geht, chaos zu bauen. doch das objekt hat ebenfalls einen ausgesprochenen hang zu murphys law und gewisse feurige tendenzen.
vor ein paar wochen kamen wir nach hause in die objekt-wohnung. es war sehr kalt an diesem tag und ich freute mich, dass es drinnen so schön warm war.
ich: "du bist so lieb! du hast extra wegen mir die heizung angelassen, stimmts?!"
objekt: "nee, ich hab die heizung ausgemacht. aber du hast recht, es ist sehr warm hier."
es war jedoch nicht nur sehr warm, sondern auch recht neblig in der wohnung.
ich: "in deiner wohnung ist es aber komisch dunstig."
objekt: "und es riecht so seltsam..."
das objekt schlurfte vom nebligen flur in die küche. von dort kam nur noch ein schrei. denn in der küche brannte es. ein bisschen. das objekt leert aschenbecher nämlich nur ungern und neigt obendrein dazu, zigaretten nicht ordentlich auszumachen. wenn dann der volle, glimmende aschenbecher neben einer verdorrten zimmerpflanze steht, setzt dies gewisse synergien in kraft. das objekt packte sofort die nächstbeste flasche und leerte den inhalt über dem brandherd. der gestank war unbeschreiblich.
"was zum teufel hast du da jetzt drübergekippt?!" rief ich entsetzt.
das objekt schaute auf die flasche. es war ein energydrink.
"energydrink?"
"nee", nuschelte das objekt. "das war noch ein rest wodka-energy."
wir schauten uns an. und mussten sehr lachen.
"nur schade um den guten wodka", bilanzierte das objekt.

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