Montag, 25. August 2008
lektionen in demut, heute: sackgesichter ertragen
heute telefonierte ich zum ersten mal mit unserem kunden herrn n. herr n. ist gerade ziemlich pissed, weil er nicht die veröffentlichungen bekommt, die er sich so wünscht. so einmal im monat einen artikel in der brigitte oder so, lauten seine vorstellungen. wir haben alle ein wenig zuviel respekt vor herrn n.
er sei wirklich unangenehm, hatte ich immer wieder gehört. heute war eben ich dran, mangels anderem schikanierwilligen personal. nagut, dachte ich, packen wir den stier bei den hörnern. ich wählte seine nummer.
"guten tag!" ich sagte mein sprüchlein auf und fuhr dann fort: "wir möchten gerne ihren segen für unsere aktuelle pressemitteilung. wir haben uns da ein paar gedanken gemacht zum thema herbst und..."
ich wurde unterbrochen:
"schicken!"
"per mail?"
"ja."
"naja, der schnellste weg", kicherte ich verlegen. eisiges schweigen am anderen ende der leitung. ich musste kurz die fassung wiedererlangen. nächstes thema.
"wir haben für sie den mitschnitt der ndr-reportage besorgt."
"so."
"den bekommen sie natürlich zugesendet. und dann haben wir noch..."
schnauben am anderen ende der leitung: "wissen sie, es interessiert mich wirklich nicht, was sie alles für mich machen. es zählt nur, was unterm strich dabei unten rauskommt."
"sicher", schluckte ich die liste der dinge, die ich eben stolz aufzählen wollte, hinunter. "wir haben da auch ein paar vielverprech..."
"ja. ja, alles gut und schön."
"wir informieren sie natürlich sofort, wenn wir das feed-back der redaktionen haben."
schweigen.
"na dann", sagte ich, "haben sie noch fragen?"
"ich? ich nicht."
"gut, ich auch nicht. schönen tag dann noch", sagte ich artig.
wusch und klick.
hatter aufgelegt. nicht mal tschüss gesagt. wenn der mit seinen kunden auch so umspringt, wundert es mich nicht, wenn der laden kein burner ist.

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