Montag, 21. Januar 2008
sing-sing
heute ist so ein tag, an dem ich mich nichtsingenkönnenweise mit der gitarre nichtgitarrespielenkönnenderweise an die ubahn stellen möchte, damit wenigstens ein blick meinem hut - nichthuttragenderweise - trifft. oder ein winken, von weitem. oder eine taube, abgasgrau, vor meinem füßen landet. oder.

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Montag, 14. Januar 2008
roll-back, paperweight
fotomontage: ein meer, ein himmel. grautöne. und dann phänomenales theater.

wie die zeichnung von freud, die bei genauem hinsehen auf seiner stirn eine frau entpuppt.

das auge des sturm das auge des elefanten. wenn elefanten zornig blicken könnten, dann so. eine ganze stirn kommt als horizont, den himmel verdunkelnd, bietet sich.
und auf der elefantenstirn ein pinselwirbel, der streifen im fell eines tigers ist, die fast verschwinden hinter der schwärze des aufgerissenen mauls, schwarz brüllende vergeltung zwischen der sonne der raubtierzähne.
die untere bildhälfte aufgewühltes meer, wellen schließen sich zusammen und gliedern sich, eine riesige herde büffel, die landwärts stürmt, die gischt hufe, die staub aufwirbeln, donnert heran.

grenzenlose aufregung.

aufgewacht.

ich brauche einen traumdeuter.

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Dienstag, 8. Januar 2008
kino unterwegs
am bahnsteig wartend, die nerven auf die gleise getackert, synapsen erst mit den einfahrenden lichtern gelöst.
in der u-bahn ian curtis getroffen, jung und warm, mit leichter pubertätsakne und jungs-rucksack. ian blickte stur in eine andere welt, die drüben an der vertäfelung zu beginnen schien. nichtssagend irgendwie.
nichts gesagt.
die stunden rieseln dahin und schon steht wieder das leben auf dem spiel. kickt mich. torwärts bitte.

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Montag, 7. Januar 2008
klar
ich mag es ja, mich zu fetzen, keine frage. leute, die konter geben und mich zur weißglut bringen, bringen mich richtig in schwung, aus isses mit der langweile, debattierfieber eben.
schwieriger wird es, wenn ein thema - an sich neutral - dann kippt (wie eben, weil der ausgangtext nicht richtig gelesen wird). tut mir leid, wenn leser den eindruck kriegen, hier geht es zu wie bei den hottentotten. nee. ich hasse manche meinungen oder einstellungen und bekriege sie erbarmungslos. konsens ist langweilig. es geht aber nicht gegen den menschen, um gottes/menschens willen. der ist mir meistens sogar sympathisch, würde mich sonst ja zu keiner antwort durchringen. ich bin glücklich, wenn jemand seine eigene welt im kopf hat. wenigstens eine. soviele haben nämlich gar keine.

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Montag, 9. April 2007
abriss
sie saß am schreibtisch über den kalkulationen, als er mit nacktem oberkörper das zimmer betrat - nur eine weite segeltuchhose verdeckte das, was ohnehin offensichtlich war. "come to daddy", säuselte er grinsend und rieb seinen grauen stoppelbart an ihrer wange. sie ließ sich von ihm auf das bett ziehen, mit gespreizten schenkeln bis in seinen schoß, wo schon unübersehbar amors pfeil bereit stand. ohne zu zögern ging er zum wesentlichen über, drückte sie in die kissen, zerrte ihr die kleidung vom leib und versuchte seinen dicken bolzen in ihre kleine muschi zu schieben. sie war gänzlich unvorbereitet auf einen akt, hart scheuerte sein schwanz an ihr, nur schwer konnte er sich zentimeterweise in sie hineinbewegen. er liebte es durchaus, wenn sie vor schmerz zusammenzuckte, wenn die mächtige eichel den eingang passierte, doch diesmal war er es, der den schmerz ertragen musste, wenn er ins zentrum der seligkeit vorstoßen wollte. "mach dich mal locker", ächzte er verkniffen, "du bist ja völlig verkrampft."
noch bevor sie versuchen konnte sich zu entspannen, war es jedoch zu spät. er stöhnte einmal laut auf und krümmte sich zusammen. "was ist denn?" fragte sie beunruhigt und wunderte sich. war er etwa schon gekommen? "geht schon", er presste die lippen zusammen, die lust besiegte den schmerz und er stieß wieder fester in sie hinein. "du bist nur so verdammt eng", hechelte er. er gab sein bestens, brachte erst sie, dann sich selbst zum orgasmus. der höhepunkt der lust war jedoch für ihn eher ein höhepunkt der qual. etwas brannte ganz fürchterlich an seinem besten stück.
als er sich schließlich zurückzog, gab sie einen kleinen entsetzten schrei von sich. blasses blut quoll aus ihr hervor und breitete sich als großer fleck auf dem laken aus. "oh mein gott! was hast du da in mir kaputt gemacht?" sie angelte nach kleenex. dann sahen sie es alle beide: dicke rote blutropfen quollen aus der eichel hervor und rannen auf das betttuch. "das bist gar nicht du!" rief er entsetzt und fluchte dann: "scheiße!" "was ist denn nun passiert?"
er war bereits ins bad gestürmt und hörte ihre frage nicht mehr. lange zeit rauschte das wasser, dann kehrte er blass zurück, mit der linken hand hielt er ein taschentuch um seinen schwanz. "mein penisbändchen ist gerissen", sagte er, "da fehlt jetzt ein ganzes stück!" sie sah ihn entsetzt an. "wie kann so etwas passieren?" "deine schuld! deine fleischfressende monstermöse!" zerknirscht rollte er sich im bett herum.
als es aufhörte zu bluten, beratschlagten sie sich. "geh doch zum arzt", drängt sie. er zeigte ihr den vogel. "was soll ich dem denn sagen? der denkt doch, ich ficke kinder oder wellensittiche oder so." "aber wenn du dich beschneiden lassen würdest, wäre das dann nicht ähnlich?" fragte sie. "quatsch", meinte er, "das muss jetzt vernarben." "und wie lange dauert sowas?" quengelte sie, denn eigentlich war sie jetzt erst so richtig in fahrt gekommen. "ich weiß es nicht, ein woche oder zwei vielleicht." "na toll!" maulte sie unwirsch. "jaja, ich weiß. geh doch zu paul oder clemens oder hendrik ficken, wenn du´s nicht abwarten kannst!" entgegnete er barsch.
keiner konnte im nachhinein mehr sagen, warum, aber sie stritten sich kurz und heftig, dann schlief ein jeder von ihnen reichlich angeknackst in seiner hälfte des bettes ein.
am nächsten morgen stand er als erster auf. sein brennender schwanz erinnerte ihn sofort an das missgeschick des letzten abends. 'aber eigentlich habe ich ja genauso viel schuld an der sache', dachte er, 'ich hätte ja bloß ein bisschen langsamer machen müssen.' da hatte er die idee, die fand er originell und romantisch zugleich. bevor er ins büro fuhr, machte er halt am blumenladen im stadtzentrum.
auch sie quälte den halben vormittag über das schlechte gewissen. 'ich war viel zu wenig einfühlsam', dachte sie, 'der streit war völlig unnötig. ich werde ein zeichen der versöhnung setzen.' sie überlegte hin und her, dann fiel ihr etwas ein, was der situation von gestrigen abend, die ja einiger komik nicht entbehrte, recht hübsch entsprach.
weil er sie mit seiner idee überraschen wollte, machte er eine halbe stunde früher feierabend, um vor ihr zuhause zu sein. er verließ um halb fünf uhr nachmittags pfeifend das büro, fuhr nach hause und parkte das auto heute extra um die ecke, damit sie später nicht sah, dass er schon da war. er packte seine idee, suchte den schlüssel und sperrte die haustür auf. er wollte gerade in die küche eilen, als sich ein schlüssel im schloss drehte. auch sie war schon da. als er überrascht aufblickte, verbarg sie etwas großes hinter ihrem rücken. "d... du bist schon da?" stammelte er etwas verlegen. ihr blick fiel auf den gegenstand auf dem küchentisch. sofort erkannte sie die verpackung aus dem blumenladen und musste grinsen. "was hast du denn da?" fragte er und deutete auf das, was sie verborgen hielt. sie nahm es und stellte es auf den tisch, direkt neben sein geschenk. sie sahen einander an und wussten eigentlich schon bescheid. sie traten beide einen schritt auf ihre geschenke zu und rissen das blumenpapier herunter. dann traten beiden wieder einen schritt zurück und blickten an, was sie einander geschenkt hatten. vor ihm stand eine venusfliegenfalle. vor ihr stand eine weitere venusfliegenfalle.
sie sahen einander liebevoll an und brachen in gelöstes gelächter aus. er nahm sie in den arm und drückte sie, bis ihr die luft wegblieb, atmete ihren duft und ließ sie erst wieder los, als ihm die kraft ausging. "eigentlich hätte ich jetzt trotz allem schon wieder hunger." er grinste sie zweideutig an. "sicher?" "naja!" "dann lass uns essen gehen", schlug sie vor. "wohin?" "ich weiß was. lass dich überraschen. komm." sie ließ ihn zu sich ins auto steigen und fuhr mit ihm zum italiener in die stadt. vor der tür war eine tafel angebracht, auf der mit kreide stand: "heute muscheln".

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