Donnerstag, 19. Februar 2015
dr.-ing.
ich ficke am liebsten nichtakademiker. ich will damit nicht sagen, dumm fickt gut, aber beim sex braucht man praktische intelligenz, fingerspitzengefühl und kreativität nunmal mehr als strategisches oder analytisches denken. verkopft vögeln funktioniert nicht so gut, und verkopft und verschroben bin ich schon selbst genug.

mein neuester fick tanzt komplett aus der reihe, was das betrifft. ingenieur, promoviert, in der kommunikation extrem bedacht und korrekt. und sehr vorsichtig, weil verheiratet. gestern verabreden wir uns zum ersten mal, auf einen kaffee, nur kurz, weil ich nicht viel zeit habe. nach zehn minuten kaffeetrinken fragt er aber schon, ob ich ihm nicht einen blasen will.

wir gehen zu mir. er lacht sich kaputt über meine kleine wohnung mit der windschiefen kommode. er wohnt in blankenese und ich will gar nicht wissen, wie. dann lässt er die hosen runter und ich gehe auf die knie.

nackt seid ihr alle gleich. gleich geil, gleich beschämt, gleich hungrig.

er spritzt nach zwei minuten ab und geniert sich deswegen. dann kuschelt er sich in mein bett wie ein kleiner junge. das finde ich irgendwie niedlich. ich krieche in seinen arm, lasse mich fallen, bin ganz entspannt, denke nicht an die arbeit oder an den k.-ex-ex oder an das objekt.

er findet meine brüste schön und meinen arsch und behauptet, er werde süchtig nach mir. und will alles wissen. ob ich laufe. ob ich schwimme. was ich gerne esse und welche filme ich gucke und welche bücher ich lese.
"wir könnten ja mal essen gehen oder ins kino", schlägt er vor.
"nein, das geht mir zu weit", erwidere ich.
"das heißt, wir sehen uns nicht mehr wieder?" fragt der dr.-ing. enttäuscht.
"das habe ich nicht gesagt. aber ich will dich nicht mögen, weißt du. dazu passen wir schon jetzt zu gut zusammen."
"ich liebe meine frau", sagt er zögerlich.
"aber dir fehlt der sex."
"ich will mich lebendig fühlen."
"dafür bin ich die richtige."
"den eindruck habe ich auch."

zwei stunden später haut er ab. frauchen hat den abendbrottisch gedeckt. ich stehe an der tür, winke nonchalant.

bloß nicht am arsch kriegen lassen.