Donnerstag, 12. Februar 2015
shadows
nachdem mich am dienstag plötzlich und unerwartet die schwarze welle erwischt, ist mein selbstwertgefühl mal wieder auf staubkorngröße geschrumpft. das alleine ist schon schwer zu ertragen. was mich nun aber komplett um den verstand bringt, sind meine frisch erblühten zweifel in bezug auf den k.-ex-ex.

da ich diesen mann so mir nichts dir nichts ziemlich fest ins herz geschlossen habe, quälen mich massive ängste, dass er mich doch nicht wollen könnte. ich habe das dauerbedürfnis, ihn anzurufen und mich zu erklären und ihn für dies und jenes um verständnis oder gleich auch schon mal prophylaktisch um verzeihung zu bitten. bevor ich in versuchung komme, solchen quatsch zu verzapfen, habe ich eine strenge kontaktsperre verhängt.

bis er heute anruft, da wir für morgen verabredet sind. zunächst sind wir sachlich und zurren das date fest, an das ich schon fast nicht mehr geglaubt hätte, einfach, weil ich mir verboten habe, daran zu glauben. die erleichterung bleibt dennoch aus. was, wenn er das bloß aus höflichkeit macht, weil die verabredung schon letztes wochenende im raum stand? so kann keinerlei vorfreude aufkommen.

am telefon bin ich einsilbig, zum einen, weil ich ungeheuer erschöpft bin, zum anderen, damit ich ihn nicht dämlich fragen muss, ob er so viel an mich denkt wie ich an ihn. wir schweigen uns eine weile an. der k.-ex-ex lässt sich nicht anmerken, ob er genervt ist. er ist so ruhig und entspannt wie immer. undurchschaubar. das erinnert mich ein bisschen an das objekt. es war eine seite, die ich am objekt sehr gemocht hatte, weil es wahnsinnig angenehm ist, wenn jemand deinem wabernden termitenhaufen von kopf eine solche ruhige sicherheit entgegensetzt. gleichzeitig bietet diese relaxtheit wieder nährboden für neuen zweifel. was ist echt, was ist maske? reagiere ich über und meine eine maske zu sehen, wo keine ist? oder bin ich gerade wieder so plump-vertrauselig dabei, mich volles rohr in den fettnapf deluxe zu setzen?

ich analysiere so angestrengt vor mich hin, dass ich gar nicht höre, was der k.-ex-ex zu sagen hat. ich beschränke mich auf hoffentlich freundliches lachen und ein paar allgemeinplätze, während ich vor lauter scham am liebsten im boden versinken möchte.

als wir aufgelegt haben, bin ich in tränen aufgelöst. weil er mir so am herzen liegt, und weil die angst einfach so verdammt stark ist.