Sonntag, 26. Januar 2014
wintertime
wir, also ich und meine fabulösen alter ego, sind immer noch dabei, uns vor dem leben auf der straße zu retten. bei den aktuellen minusgraden muss letzteres schwierig sein, also versuchen wir es erfolgreich zu vermeiden. wenn es geht, auch 2015 noch.

an der kellinghusenstraße lernte ich vorgestern einen penner kennen, der mich um ein paar "glückspillen" anschnorrte. mein tramalangebot schlug er jedoch aus, weil er erst ab 250mg irgendwas merkt. dann meinte er aber, ich sei wohl ganz okay und ob wir mal einen zusammen kiffen. der penner war sogar ziemlich attraktiv für einen penner, maximal 30 und mit schönen langen blonden haaren gesegnet und ich hätte zu gerne ja gesagt, leider war ich mal wieder in eile. wie gesagt, wir arbeiten daran, nicht in derselben penner-situation zu enden.

ich habe meinem cheffe, der diese woche meinen vertrag verlängern und mich aus der probezeit nehmen wollte, meine lage anvertraut und ihm gesagt, dass ich in dieser situation nicht weiß, ob ich den job weitermachen kann und nicht bald wieder mein dasein in der stressigen agentur-tristesse bei einer hysterischen geschäfsführerin ohne führungskompetenz fristen werde. er war betroffen und meinte, dass es sehr schade wäre, wenn das unternehmen mich verlieren würde. also werde er sich auch mal umhören für mich, und mir helfen, meine auftragslage zu verbessern. da wurde mir schon ganz warm ums herz.

aufwärmen teil zwei kam dann zum freitag. weil mich die lage insbesondere nachts ganz verrückt macht, habe ich einen 24-stunden-break beim werten herrn gibson eingelegt. einen gin tonic und ein vollbad später fühlte ich mich wie frisch aus der sauna kommend. so klappts dann auch mit dem nachtschlaf, der trotz kiffexzessen derzeit auf sich warten lässt.

nächste woche letzte verhandlungen mit dem ex-großkunden, der, wie es durchklingt, vorhat, mich wieder für 9 euro bruttolohn die stunde zu beschäftigen. was natürlich indiskutabel ist und meine pech-und-schwefel-speiende reaktion erfordert. die werde ich mir aber noch geben. muss ja ein paar ressentiments loswerden.

ansonsten versucht das objekt, einen praktikumsplatz in teilzeit für mich klarzumachen. ich hoffe, ich muss keine nachtschichten mit ihm teilen. sonst wirds heiß, fürchte ich. auch bei minus zehn grad.

noch ein aufwärmer: