Donnerstag, 10. Juli 2008
n/ach/t
irgendwann bin ich dann rausgegangen. es war vor allem der hase unterm küchenfenster, der mümmelnd seine bäckchen beulte, die lauscher in meine richtung stellte und mich auf eine ganz besondere weise herausfordernd ansah. und das kolkrabenpaar, das so einträchtig unter dem baum saß, hin und wieder die schwingen streckte, aber ganz ruhig vor sich hin schnäbelnd sitzenblieb. die haben sich wohl sich gern, dachte ich.
das gras vor dem haus war noch ganz feucht. kein sommerabend. und trotzdem bewegte sich im dunkel ein schatten wie ein knäul den wegrand entlang. ratte oder igel, überlegte ich für einen moment, doch dann hörte ich das schwerfällige schnaufen und wusste: ein igel. es dauerte nicht lange, da erschien ein zweiter knuffiger schatten und tappte auf den anderen zu. ich rückte näher, in erwartung meines ersten igel-livesex ever. igel nummer zwei schnupperte am hinterteil von igel nummer eins. dann bewegten sich ihre nasen aufeinander zu. ich hielt den atem an. jetzt bloß nicht irgendwie stören.
ich wartete. es passierte nichts. die igel hielten still. wahrscheinlich waren sie einfach nur verdammt verknallt.
als ich viel später in richtung haustür ging, sprang ein mäusepärchen von den stufen. ich lächelte vor mich hin und war sicher, dass sich am nachthimmel hinter den wolken die sterne formiert hatten und ganz heimlich eine fette leuchtreklame über der welt hing: macht liebe. jetzt.

nach acht
wird´s nacht
ach? - schon wieder tach!