Sonntag, 8. Januar 2012
special k.
am freitag versammelte sich die silvesterrunde zuzüglich einiger anderer menschen, die ich teils vom sehen aus dem club kenne, anlässlich des geburtstages der k.-ex. die k.-ex hatte k. beauftragt, für mich heikle esserin extra zu kochen (ohne fleisch, ohne allzu viel laktose und ohne knoblauch), was mich unglaublich rührte. dafür hatte ich mit mr. shyguy für ein größeres geschenk zusammengelegt und hatte s/m-shops abgeklappert, um genau das zu bekommen, von dem ich wusste, dass die k.-ex es sich schon länger wünschte.

gegen neun startete das gelage. nachdem wir uns mit dem dinner eine grundlage geschaffen hatten, floss der alkohol in strömen. k. hatte nicht nur mein spezielles essen gekocht, sondern der k.-ex auch noch mein momentanes recht teures lieblingsgetränk verraten, dass nun im kühlschrank für mich bereit stand. ich umarmte die beiden und dankte ihnen für diese besondere aufmerksamkeit. dann saß ich zwischen mr. shyguy und h., die nette bekannte, die auch an silvester anwesend war, geklemmt und genoss die wärme und die freundlichkeiten.

was mir auffiel, war, dass das objekt fehlte. schließlich gehörte es immer noch zu diesem kreis und hatte ein verhältnis mit der k.-ex.
ich fragte die k.-ex.
"mit dem objekt ist es aus", sagte sie. "meine tür bleibt für diesen menschen zu."
wie sich herausstellte, hatte die k.-ex einen teil des geldes, das sie dem objekt geliehen hatte, noch immer nicht zurückbekommen. sie hatte ihm daraufhin gedroht, die letzten reste seines hab und guts verpfänden zu lassen.
"schlaft ihr nicht mehr miteinander", fragte ich.
"nee. das hat für mich jetzt echt den reiz verloren. er kann sich bei mir nicht mit sex freikaufen. außerdem denk ich, der hat eh schon wieder eine neue."
"und was ist mit der objektgespielin?"
"die fickt er nicht mal mehr. behauptet er zumindest."
"ach, der mann lügt doch, wenn er den mund aufmacht", sagte ich.
"man muss dazu sagen, dass die gespielin auch nicht so blöd ist wie wir. die sucht ihm keine wohnungen und die leiht ihm auch keine kohle."

ich lernte zwei weitere menschen kennen, die der k.-ex sehr am herzen liegen. den mann kannte ich bereits vom vorbeihuschen, weil er auch mit dem objekt befreundet war. seine frau hatte ich noch nie bewusst gesehen, während sie behauptete, mich vom sehen aus dem club zu kennen, aus der zeit, als ich mit k. zusammen war. ich guckte und guckte, denn es war eine der schönsten frauen, die ich je gesehen hatte, die, wie sich herausstellte, die gleichen essgewohnheiten hatte wie ich. wir verbrachten die nächsten stunden zusammen und erzählten uns die absurdesten geschichten zum thema als-ich-einmal-gezwungen-war-fleisch/wurst-zu-essen.

dann fragte mich die schöne, ob ich zufällig lsd dabei hätte. ich erklärte, dass mir halluzinogene drogen todesangst bereiten und ich deshalb noch nie welche genommen hatte. sie erzählte mir, dass sie wohl öfter pilze nähme und gab eine lustige geschichte von ihrem mann zum besten, der sich einmal auf einem trip mitten auf eine tanzfläche gesetzt hatte und nicht mehr wegekommen war, da er glaubte, seine hände beziehungsweise finger seien wie wurzeln mit dem boden verwachsen.
"du verstehst, dass ich niemals irgendwo als menschlicher baum enden möchte", lachte ich.
"naja, ich nehme auch nie so viel, dass ich komplett die kontrolle verliere."
"aber das ist doch eine unheimliche gratwanderung... zwischen gut und nicht mehr gut."
"klar", strahlte die schöne.
ich guckte nur. angstfreie menschen machen mir immer ein bisschen angst, stellte ich fest.

gegen drei, als wir schon reichlich betrunken waren, beschlossen wir, noch aufzubrechen und spontan auf irgendeine party zu gehen. das vergnügen währte allerdings nur kurz, da die k.-ex die mischung von alkohol und drogen liebte und sich zwei fette lines reingedonnert hatte. daraufhin gab es ein kleines techtelmechtel mit der security, mit dem ergebnis, dass wir alle vor die tür gesetzt wurden.
während wir auf taxis warteten, stand ich neben k. k. guckte zu seiner ex, verdrehte genervt die augen und meinte dann zu mir:
"du verstehst, warum wir nicht mehr zusammen sind."
"dir ist das zu überdreht, hm?"
"das heute ist noch harmlos."
"ah", sagte ich und fragte nicht weiter.
k. legte den arm um mich.
"du bist auch komplett wahnsinnig und kompliziert, aber immer vernünftig... da liebe ich so an dir."
"ich mag dich auch immer noch", lächelte ich.
dann schlüpften wir in das ankommende taxi.

k., die k.-ex, mr. shyguy, die schöne und ihr mann und ich fuhren alle wieder zurück in die wohnung der k.-ex. mr. shyguy und der mann der schönen zogen sich auf die couch zurück, um zu schlafen, während ich mit dem rest in der küche saß und noch ein bisschen aufräumte.
als die k.-ex im bad verschwunden war und k. gläser in einen schrank räumte, fand er einen joint.
"genau das richtige zum einschlafen", fand er und zündete das ding an. beim ersten zug hustete er ein wenig, nach dem zweiten flüsterte er:
"teufelszeug. ich muss mich ablegen."
und schwupps war k. im schlafzimmer verschwunden.
die schöne und ich guckten uns verwundert an. dann machte ich den fehler und nahm ebenfalls einen zug.

es kam mir vor, als hätte ich feuer inhaliert. innerhalb von sekunden legte sich mein hirn in dicke watte.
"was ist denn?", fragte die schöne und packte mich am ärmel.
"das ist KEIN gras", flüsterte ich.
jetzt war die schöne neugierig geworden und nahm mir die tüte aus der hand.
"olala", sagte sie nur.
"das ist kein gras, oder?"
"nee. aber was ist das dann?"
"dope", sagte ich. "ganz heftiges dope, denk ich."
"meinsssu", verdreht die schöne die augen.
"komm", sagte ich. arm in arm wankten wir ins schlafzimmer und krochen zu k. unter die decke. k. murmelte im schlaf und zog mich an sich, während sich die schöne in meinen freien arm kuschelte.

als ich am mittag des nächsten tages aufwachte, zog ein duft von gebratenem gemüse und pilzen durch die wohnung. ich wollte aufstehen, was gar nicht so einfach war, da ich in die arme und beine der beiden anderen verschlungen war. beim versuch mich zu befreien weckte ich meine mitschläfer.
k. grinste, gab mir einen guten-morgen-kuss und seufzte:
"das ist ja ein männertraum hier... meine beiden lieblingsfrauen."
die schöne kicherte und fragte dann nach einer zahnbürste.

geduscht und mit geputzten zähnen begaben wir uns schließlich in die küche, wo der mann der schönen und mr. shyguy die reste des vergangenen abends in ein feudales brunch verwandelt hatten. die k.-ex kam von draußen herein und brachte eine tüte mit brötchen.
"ich hab einfach durchgemacht", lachte sie. "war ja eh kein schlafplatz mehr frei."
als sie den aschenbecher vom tisch nehmen wollte, entdecke sie die reste des joints vom vorabend.
"habt ihr DEN etwa geraucht?" fragte sie entsetzt.
k. nickte.
"das war der hammer. ich hatte das gefühl, eine eisenbahn rast durch meinen kopf. danach war alles ganz stumpf. ich hab mich hingelegt und ich war sofort weg."
die schöne und ich bestätigten das.
die k.-ex kicherte.
"den hat mein nachbar gedreht. das war eine spezielle mischung. er hat mir den geschenkt und meinte, ich soll den bloß niemals alleine rauchen."
"die warnung macht sinn", sagte k.
"das war dope, oder", fragte ich.
"ja", sagte die k.-ex.
"boah, ich fühl mich wie fukushima", sagte ich.
"dann esst mal was ordentliches", sagte die k.-ex.

nach dem köstlichen brunch ging es uns besser.
"sehen wir uns später", fragte mich k., als ich in meine jacke schlüpfte und gehen wollte.
"ich weiß nicht, ob ich heute in den club gehe", meinte ich. "ich fühl mich ein bisschen durchgefeiert."
"naja, falls du doch gehst, komm vorher bei mir vorbei."
"okay."
k. guckte mich an und ich spürte die spannung in seinem blick. die sache mit k. blieb ein schmaler grat zwischen freundschaft und attraktion.

zuhause blinkte der anrufbeantworter. die lederjacke hatte mir drei nachrichten hinterlassen. mein herz machte einen warmen hüpfer. ich gab mir noch eine halbe stunde, dann rief ich zurück und sagte der lederjacke, wie gern ich sie hatte.

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