Samstag, 31. Januar 2009
sick n tired
es ist freitag. während halb hamburg feiert, sitze ich in der ubahn und fühle mich leer.
freitag, das war einmal der geilste tag der woche. jetzt verbringe ich ihn wie die tage zuvor bis 19 oder 20 uhr im büro. und ich könnte wahrscheinlich mühelos das ganze wochenende durcharbeiten. ein glück, dass ich keine hobbies mehr habe. ein glück, dass ich nicht mehr viel erwarte.

nur manchmal, so wie heute, erinnere ich mich an dieses gefühl grenzenloser aufregung, wenn man vor dem spiegel stand und sich gedanken machte, wie man möglichst schön aussehen könnte. auf welche party man gehen könnte. und wen man wohl treffen würde. wie man dann in die ubahn stieg und der tag eigentlich erst begann.
heute schaue ich kaum mehr in den spiegel. ich ziehe mich mechanisch an, das, was über dem stuhl hängt und renne los. mit dem ergebnis, dass ich nicht sagen könnte, was ich bin, frau, mann oder wesen vom mars. meine wege sind die reine zweckerfüllung. ich habe vergessen zu wünschen. und während mich die sehnsucht nach etwas unbestimmten aufwühlt, kann ich nicht ein ziel formulieren. ich sehe in gesichter und gleite weg. ich schaue jemandem in die augen und pralle auf dem glaskörper ab. ich bin unsichtbar.
wie manisch umkreisle ich die frage: wo bin ich zuhause? die antworten zerschwimmen auf einer quadratmeterfläche so groß wie deutschland. tatsächlich fallen die hemmschwellen von mir ab und ich kann mir vorstellen, an beinahe jedem ort irgendein leben zu führen.
was mir auch fehlt, ist der dialog mit mir selbst, der mir gedanken und formulierungen durch den kopf trieb und immer neue assoziationen formierte. in mir schweigt es. ganz undramatisch.
ich vergieße keine träne.

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