Dienstag, 20. Januar 2009
rassisten
unser dunkelhäutiger freund kommt aus einem land, in dem die hautfarben schwarz und weiß immer noch ein politisches problem darstellen. und ein soziales problem haben sie dort auch, weil mehr als die hälfte der menschen arbeitslos und bitterarm ist.
abends auf der straße erklärt er uns, warum die armen nichts zu beißen haben: "they´re idle." er habe auch mit null angefangen und sei heute stolzer besitzer einer rolex. als deutsche halten wir an dieser stelle inne, sehen beschämt zur seite und denken an auschwitz. die erklärung hätte doch eigentlich lauten müssen: "our country had been exploited by the bad white race"? unser freund reißt noch ein paar weitere starke sprüche über menschen unterschiedlicher hautfarbe. wir halten wieder die luft an, weisen ihn dann aber irgendwann vorsichtig darauf hin, dass das in deutschland schon als rassismus durchgehe. da lacht er und erzählt uns einen witz:
"in our country, what is the difference between a tourist and a racist?" wir gucken dumm. "three minutes!"

vielleicht sollte deutschland mal die schließmuskel entkrampfen und seiner gegenwart endlich mal die kollektive schuld von damals von den schultern nehmen.

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