Sonntag, 31. Mai 2009
pfingstpredigt: fickerei
gerne und gut ficken bedeutet nicht, dass ich es so oft wie möglich will. ich will nur den, der gut riecht. ich will nur den, der auch gut aussieht. ich will nur den, der vor und nach dem sex eine astreine grammatik sein eigen nennt, und während des akts mehr als zwei techniken und mehr als zwei zentimeter. ich will - vorzugsweise - den, der mich liebt, oder aber den, der mich wenigstens achtet und das auch beim sex zum ausdruck bringt.

ich will niemanden ficken, weil es sich gerade anbietet. ich ficke keine gelegenheiten. das habe ich mit 16 getan, als mir das ficken noch wichtiger war als derjenige, mit dem ich fickte und ficken eine schöne art der selbstinszenierung war: wie geil/versaut/verrucht/tabulos/sinnlich bin ich? um sich hinterher dann auf die eigene flanke zu klopfen, um zu sagen: gott, war ich geil.

erschreckend, dass es aber viele leute gibt, die genau das machen. ficken um zu ficken. ficken für die niedere selbstachtung und die unfähigkeit, den anderen zu achten.
diese menschen machen es mit der freundschaft nicht anders: sie suchen menschen, um sich in szene zu setzen. sie suchen menschen, die sie mitschleifen können, damit sie das, was sie gerne tun, nicht allein tun müssen. sie suchen sich menschen als mittel und zugang für ihre egozentrischen zwecke. es geht ihnen nicht um andere. es geht ihnen immer nur und vollkommen ausschließlich um sich selbst.
(das schreibt übrigens auch der schlaue prof in der "neon".)

für selbstachtung setze ich mir daher zwei neue maximen:
1. man sollte mit solchen leuten keinen sex haben.
2. man sollte sie aber vor allem nicht zum freund wollen.

if i had a hammer. (anstatt amen)