Samstag, 21. Januar 2006
drastisch-souverän rehabilitiert-reanimiert
es erstaunt, dass der mensch, der für meine immense innere gespanntheit verantwortlich ist und diese dramatischen implosionen meines herzens geschehen lässt, trotzdem einer der liebenswertesten seiner sorte bleibt.
gestern: die tragische dreierkonstellation aus implodierter, implosioneur und explodieren könnender (wenn sie es erfahren würde) treffen zusammen, so zufällig wie auch gewollt. gewollt, weil ich ahnte, wohin meinen implosioneur die abendlichen wege führen würden, zufällig, weil es nur die ahnung war. aber wie immer, wenn ein auseinanderfließendes rosarot in den raum wächst, sensibilisieren sich die sinne und man entwickelt eine gewisse hellsichtigkeit.
da ich weder betrunken noch depressiv war - also weder notgeil-lasziv noch verschüchtert und verstummt - spielte ich souverän und entschuldigte mich in einem zweisamen moment für meine deutlich angedeuteten wünsche vom vorabend. ich erklärte ihm, dass ich, auch wenn ich beziehungen nicht als eine auf meine umtriebige persönlichkeit passend zugeschnittene lebensform erachte, dennoch immensen respekt vor beziehungstechnischen leistungen anderer empfände und niiiiiieeeemals diese leistungen zerstören wollen würde. (ich konnte schon immer auch leicht abseits der wirklichkeit überzeugend sprechen, soweit ich denn zurechnungsfähig bin *g*). der augenblicklich leckerste mensch meines sozialen universums nickte verständnisvoll und schaffte es mir zu gestehen, dass ihn ein ähnlicher konflikt in dieser sache quäle und dass er sich manchmal genauso stark wünsche, was ich gestern beinahe einfach getan hätte. er umarmte mich und war mir gut.
bizarr, wie simplicissimus dinge sein können. ich werde auf kleiner flamme weiterkochen. es könnte ein gourmet werden.