Samstag, 4. August 2012
schön gezahlt?
im jahr 2013.

sie finden ein rundschreiben in ihrem briefkasten. absender: die deutsche lebensmittelgebührenzentrale.
"sind sie schon angemeldet?"

ab sofort ist jeder deutsche theoretische esser gezwungen, lebensmittelgebühren zu bezahlen.
fleischesser verpflichten sich zu einem monatlichen beitrag von 29,95 €, vegetarier zu einem beitrag von 27,95 €, biolebensmittelkonsumenten müssen sogar 33,50 € berappen. dafür sorgt die deutsche lebensmittelvereinigung für ein angebot in bestimmten supermärkten, das zwar weder qualitativ gut noch sonderlich breit, aber eben vorhanden ist. ausgenommen sind discounter, tante-emma-läden und sonstige unternehmen wie asia-märkte oder bauernhof-verkaufsstände. ein mitspracherecht über das von der lebensmittelgebührenzentrale vorgesehene lebensmittelangebot gibt es nicht.

jede einzelperson muss bezahlen, auch wenn es sich um behinderte, senioren, kleinkinder oder essgestörte handelt. denn essen benötigt theoretisch jeder. und ebenso theoretisch könnte es jeder gedanklich erwägen, nahrung in einem der supermärkte zu kaufen, die bei der deutschen lebensmittelgebührenzentrale erfasst sind - auch diejenigen, die im rollstuhl sitzen, im koma liegen oder die mit dem auto bis ans ende der stadt fahren müssten, um bei einem der entsprechenden supermärkte einzukaufen.

die lebensmittelgebührenzentrale ist weiterhin berechtigt, passanten auf der straße anzusprechen und einen nachweis über die beitragszahlungen und einen beleg der eventuell mitgeführten oder zuhause im kühlschrank gelagerten lebensmittel zu verlangen. weiterhin können mülltonnen kontrolliert werden. aus diesem grund müssen mülltüten fortan mit dem namen und der lebensmittelgebührenbeitragsnummer beschriftet werden.

kassenbelege sollten entsprechend immer aufbewahrt werden. fehlende nachweise können zu einer rückwirkenden zahlung in höhe von bis zu 5.000 € führen.

liebe leser, sie werden sich daran gewöhnen! alles hat seinen preis. und die möglichkeit, sich theoretisch im supermarkt etwas zu essen kaufen zu können, ist mit geld schon fast nicht aufzuwiegen! oder?

2014.

die deutsche bekleidungsgebührenzentrale hat ihnen geschrieben...