Donnerstag, 16. Februar 2012
immer nie am meer
meine zimmerpalme ist der spiegel meiner seele. in letzter zeit wirkt sie schlaff und kriegt braune blätter. ist eben keine herbstzeitlose. vermutlich vermisst sie das meer, auch wenn sie sicher kein ballermann-typ ist.

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mit charles baudelaire verhält es ähnlich wie mit miranda july: man will immer mehr davon. man will am liebsten auch so sein. und weiß sich gottfroh, dass man es nicht ist - hieße es doch, so viel weniger zu staunen zu haben.

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als kind haben mich feuerwehrsirenen immer zum weinen gebracht. nicht wegen des geräuschs, sondern wegen der rührung ob der tatsache, dass da etwas so unbedingte und durchsetzungsfähige dringlichkeit besitzt. noch heute bewundere ich menschen, die sich so wichtig tun können - je mehr, desto weniger sie es tatsächlich sind.

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der selbstekel, mit dem man sich beim älterwerden zusieht. die schludrigkeiten: der einzig rote faden. der ego-taurus im labyrinth, den man gerne als häschen hätte. so aber: besser nicht zu nahe kommen. besser nicht streicheln.