Freitag, 18. Februar 2011
schleppend
die woche schien kein ende zu nehmen. die arbeit auch nicht. und dann ist da immer noch die steuer, verdammt.

im büro mehrfach texte vom selben kunden zurückbekommen. jeder korrektur folgten neue, da irgendwann vier oder fünf abgeordnete des besagten kunden mitkorrigierten und ihre individuellen, teils widersprüchlichen änderungswünsche anbrachten. irgendwann stellt sich eine ideenlosigkeit ein, die vermutlich nur axolotl guttenberg kennt.

zwei andere kunden betitulierten mich diese woche mit "schatz". macht schon ein bisschen stolz. um eventuelle überschwängliche gefühle abzustellen, habe ich dann im jeweiligen falle die rechnung geschickt. war eh längst zeit.

und das nicht nur, weil mein kontostand aktuell 72 cent beträgt. und das mitten im monat. und das kurz vor der steuer. und das kurz, bevor ich tickets für interpol (für zwei) kaufen wollte. schlechte karten.

ebenso mindergut läuft es auch mit dem subjekt II. solange es den sicheren puffer eines mediums wie skype zwischen uns weiß, ist es sehr zutraulich und macht sogar obszöne witze. in akuter bedrohung (sms, anruf, vorzugweise mit androhung eines dates) bekommt es aber offenbar panik. naja. vielleicht sollten wir uns also doch the architect krallen.

the architect ist ein namensvetter vom objekt, auf sachebene sehr selbstbewusst, auf emotionaler eher weniger. er ist sehr gestresst, behält aber nichtsdestowenig den weitblick bzw. das bewusstsein dafür, dass weitblick unentbehrlich ist und sich nicht auf maulen über aktuelle tagespolitische ereignisse beschränken kann. stichwort nachhaltigkeit und so. ich schätze the architect sehr. letzten samstag habe ich ihn zufällig wiedergesehen. drei stunden aneinandergekuschelt unterhalten. und zwar bestens. er versprach, mich anzurufen, hat es nicht getan. aber das ist eben hamburg. hamburg wimmelt voller älter werdender, eigentümlicher typen mit schwerer sozialer störung. unverbindlichkeit heißt sie, die krankheit. therapie? unmöglich.
ich selbst schwanke dann immer zwischen "ich geb dir so viel liebe, bis du dich änderst" und "verreck doch, mir doch wurscht". tja. auch nicht sehr entschieden.

das subjekt II gefragt, ob heute irgendwo was geht. subjekt II meinte, nö, er würde aber ein wenig mit dem auto durch die gegend fahren. ich daraufhin: "extreme socializing, hm?" subjekt II: pissed.
die einzige entscheidung für heute abend besteht demnach aus der frage, ob wir nüchtern oder nicht nüchtern party machen, falls wir party machen.
ganz spektakulär.