Donnerstag, 10. Februar 2011
ich will zwei hände, deine hände
ich habe mir einen lang gehegten traum erfüllt. ab sofort nenne ich einen kronleuchter mein eigen.
was ich im eifer der vorfreude natürlich mal wieder nicht bedacht hatte: dat ding hängt sich nicht von allein auf. das ding hängt sich außerdem auch nicht mit zwei händen auf. man braucht vier - und eine leiter.
jetzt liegt der kronleuchter auf dem gästebett und funkelt traurig vor sich hin.

hach aber auch.
jetzt waren wir schon wieder ein bisschen materialistisch-todromantisch.

weiter im text der todesromantik:
ich übe mich immer noch eifrig in sachen kontaktabbruch mit dem objekt. gleichzeitig komme ich mir mies vor, denn so scheiße ging es dem objekt noch nie, seitdem ich es kenne. und leider weiß ich auch um seine große schwäche, die wir zu einhundert prozent teilen: die unfähigkeit, um hilfe zu bitten.

means, ich kann da jetzt auch nicht anrufen und sagen: hey, ich bräuchte mal zwei starke, sommersprossige hände an muskulösen armen, die mir einen kronleuchter an die decke zaubern.

zu doof.

ich vermisse den mann.
ich vermisse ihn.
ich vermisse ihn so, dass sich in die ganze gleichgültigkeit immer mal wieder ein scharfer funke schmerz mischt, der mich heißkalt hinterrücks erwischt.

dabei wollte ich nie wieder jemanden so lieben. nicht so, dass es wehtut. nicht mit dieser verzehrenden intensität. nicht aus dieser distanz.
nicht jemanden, der ständig dieselben fehler macht wie ich. nicht jemanden, der sich selbst so weh tut wie sonst nur ich mir weh tun kann. nicht jemanden, mit dem ich mich wortlos verstehe. nicht jemanden, der genauso ist wie ich.

denn solche menschen sind eine brücke zu mir selbst. sie erlauben mir, mich selbst lieben zu können, auf indirekte weise. sie machen, dass ich mich selbst fühlen kann. sie machen mich so glücklich. sie machen mich so unglücklich.
es ist alles zu viel. es war alles zu viel.