Donnerstag, 3. Februar 2011
sugar coma
bald ist ja wieder fleurop-tag. passend dazu sind alle läden mit hässlichem scheiß in rosa und rot überflutet.

aufgrund der andauernden lichtlosigkeit im bad habe ich mich heute überwunden und so eine entsetzlich kitschige lichterkette mit roten herzen gekauft. der warme schein, den sie von sich gibt, ist ausgesprochen angenehm. alle meine nachbarn von gegenüber denken jetzt, ich arbeite im horizontalen gewerbe oder betreibe eine ferkelaufzucht. mir egal. sie werden noch viel mehr denken, wenn die jungs in uniform demnächst meine wohnung stürmen. dafür habe ich übrigens inzwischen vorgesorgt und gewisse potenziell zwielichtige dinge ausgelagert.

passend zum peinlichen kitsch in meiner wohnung habe ich heute in der u-bahn einen sehr süßen, sehr jungen knaben getroffen. während ich meine morgenfresse aufgesetzt und meine ohren mit hass-musik verstöpselt hatte, lächelte er mich eifrig an. an der kellinghusenstraße trennten sich allerdings unsere wege.
als ich dann später, also gerade eben, wieder aus der arbeit kam und an meiner station ausstieg, sah ich einen typen, der hatte genauso komisch abstehende haare wie der sweetie von heute morgen. er drehte sich um - und er war es tatsächlich! (oh lieber gott, sag mir, er hat den ganzen tag auf mich gewartet!!) er guckte groß und ein wenig erschrocken (während ich morgens aggressiv aussehe, wirke ich abends eher aufgelöst-suizidal) und lächelte dann wieder so niedlich. ich konnte nicht lächeln, wegen fluppe im mundwinkel, da sehe ich lächelnd immer so schräg aus, aber ich glubschte mal mutig zurück.

alter, ich krieg den zuckerschock meines lebens. wenn der morgen wieder da ist und lächelt, sage ich was. wahrscheinlich kriegt er dann angst, wie der gemeine hamburger eben so ist, weil er panische angst vor verbindlichkeiten hat. aber drauf geschissen. der spaß isses mir wert. und überhaupt: ein schwanz ist ein schwanz ist ein schwanz. ich bin ja keine kostverächterin. und bei solchen schnuffis sowieso nicht.