Samstag, 15. Mai 2010
viele männer brauchen viele frauen
charakteranalyse im rahmen der feldstudie "fast alle familienväter gehen irgendwann fremd".

(sicherheitshinweis: achtung, der beitrag kann spuren von humor enthalten!)

1. das stille wasser.
er liebt seine familie, insbesondere die kinder. nichtsdestoweniger fehlt ihm etwas. er arbeitet von früh bis spät und sieht sich in der klassischen versorgerrolle. die stimmung zuhause ist meist eher kühl. an der oberfläche ist alles harmonisch, es gibt keine eskalationen, die tonlage bei kleinen streitereien ist beherrscht.
er leidet still, bis er dann mehr oder minder unabsichtlich über eine frau wie mich stolpert. er klagt sein leid, spricht über seine sehnsüchte und bittet um ein zweites date. er genießt vor allem erstmal das verständnis, das er bekommt. er betrügt seine frau nicht sofort, irgendwann aber schon, so ab dem zweiten oder dritten date. grundsätzlich fehlt ihm der mumm, seiner frau zu sagen, hey, wie wär´s, wenn wir mal wieder sex hätten, und das vielleicht dann nicht nur in der missionarsstellung?! wenn er sich verliebt, trennt er sich unter umständen. die wahrscheinlichkeit, dass er zu seiner familie zurückkehrt, ist aber hoch, denn tief in seinem herzen ist er ein gefühlvoller romantiker, der an konservativen werten hängt.

2. der filou.
er bescheißt seine frau schon vor der hochzeit und hat während seiner ehe regelmäßige techtelmechtels. er hat über sich selbst nachgedacht und ist zu dem schluss gekommen, er ist eben nunmal so. er hängt nicht großartig am familienleben, ist eher einzelgänger und freiheitssucher. trotzdem braucht er seine frau und seine kinder, weil er nicht ohne beständigkeit kann. denn beständigkeit ist das, was ihm abgeht. er ist der typ, der den one-night-stand einer affaire vorzieht, weil die gefahr der entdeckung dann geringer ist. er braucht keine langen anläufe und kommt gleich in der ersten nacht zur sache. in der regel stürzt man zuvor zusammen in einer bar oder diskothek ab, denn der filou weiß sehr wohl, wo er jederzeit frischfleisch kriegt. indem er auslebt, was ihm das familienleben nicht bietet, ist er zuhause recht ausgeglichen und hat auch mit seiner frau noch öfters gute zeiten. da er es schafft, seine beiden leben unter einen hut zu bringen, besteht auch keine gefahr, dass er seine familie verlässt.


3. der rebell.
er war mal eine treusorgende seele. doch mit den jahren überrollten ihn alltag und alter. er spürt überdeutlich, dass seine ehe am ende ist. er kommuniziert offen fakten wie "ich liebe meine frau nicht mehr" oder "der sex mit ihr ödet mich an". er ist auch zu geradlinig, um sich einzureden, man solle doch wegen der kinder zusammenbleiben. er fühlt sich alt und zugleich jung und will noch einmal richtig was wagen. er sucht gezielt eine andere, am liebsten viel jüngere frau als sprungbrett aus seinem ehegefängnis.
zuhause leidet er enorm und laut. es gibt ständig streitereien und machtkämpfe. die tonlage ist schrill. er hat angst davor, seine kinder zu verlieren, ist aber dann ganz fix, wenn es darum geht, seiner frau das alleinige sorgerecht in die schuhe zu schieben. denn anders wäre es ja wieder nichts mit dem neuen leben. man muss damit rechnen, den rebellen zeitweise in eigenen bett zu beherbergen. dort braucht er außer sex viel zuspruch. irgendwann macht er sich dann auf seinen ureigenen weg und man sieht sich nie wieder.

und wenn sie nun glauben, das könne ihnen nicht passieren, weil sie ja so anders sind: sagen sie niemals nie!