Donnerstag, 6. Mai 2010
full and fed up
gerade das teuerste essen meines lebens gegessen, zusammen mit dem teuersten wein, den ich jemals auf einer getränkekarte gesehen habe. fünf gänge vom allerfeinsten. jetzt ist mir schlecht und ich muss aufstoßen. aber das sind die angenehmen seiten, die man als winzigunternehmerin erlebt. manchmal hat man oberwasser, wenn dir jemand schwimmflügel für einen abend ansteckt.

dabei vielleicht jemandem geholfen, bei dem es mir am herzen läge. mal sehen. zwei wichtige dinge im schnellkurs "kapitalismus total" noch einmal neu gelernt:

1. beziehungen sind alles, aber du musst dich 100 prozent in dein gegenüber hineinversetzen, wenn du ihm fünf- bis sechsstellige beträge aus der tasche leihern willst.
2. verschwende deine zeit, aber nur, wenn sie jemand bezahlt.

man wird sich selbst ein bisschen unsympathisch dabei, aber ohne mittel keine zwecke.

über die schulter des anderen heftig mit dem unglaublich niedlichen typ vom nebentisch geflirtet. schwarze augen und ein bezauberndes lächeln. mannmannmann. aber wie lässt man jemandem, den man nicht kennt und der ebenfalls in einem geschäftlichen essen feststeckt, diskret seine telefonnummer zukommen? ich bin ja sonst ganz geschickt in sowas, heute abend aber grandios gescheitert.

ansonsten bleibt alles kompliziert. die staatsanwaltschaft hat den mordfall übernommen. alle sind ein bisschen durch mit den nerven. ich bin zu müde, um mir darüber auch noch gedanken zu machen. ich muss erstmal überleben. dann kann ich mir um tote gedanken machen.