Donnerstag, 24. Dezember 2015
heiligmorgen
die nacht durchmachen.
mit einem fremden durch die halbe stadt spazieren.
und dann auf seiner couch auf die erste oder zweite oder dritte oder zehnte u-bahn warten.

auf dem nachhauseweg menschen auf dem weg zur arbeit oder zum last-minute-shopping begegnen. und sich freuen, dass man das alles nicht hat: keine nervenden, undankbaren kinder, die nachher die bescherung mies machen. keinen nörgeligen, eifersüchtigen typen, der einem jetzt vorwürfe machen würde. keine schwiegereltern, für die man sich in der küche die beine in den bauch stehen müsste, um zu beweisen, was für eine gut angepasste hausfrau man ist. kein vorschriftsbrimborium, keinen rahmen, aus dem man fallen könnte, und vor allem: keine angst vor all dem.

stattdessen ein bett.
und stille.
und maximale freiheit.

und dieses fühlbare bewusstsein, dass mich das, was mich manchmal so unglücklich macht, oftmals immer noch verdammt glücklich macht.

in diesem sinne: relaxte und friedliche feiertage!

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