Dienstag, 18. Dezember 2012
prä-weihnachten
mein weihnachten soll ausfallen, habe ich beschlossen. heilig abend werde ich allein bleiben, tief durchatmen und dabei einen rauchen. mein weihnachten soll so werden, wie ich mich fühle: leer und ohne stern am himmel. hier im blog gibt ohnehin schon zu viele davon.

ein wenig prä-weihnachten hatte ich dann gestern doch. das objekt schneite vorbei, weil es mein internet brauchte. da der objektsohnemann immer noch nicht wirklich lesen kann, das objekt jedoch der meinung ist, dass er nächstes jahr aufs gymnasium gehen soll, versuchen wir es eben mal mit hörbüchern. ziel des abends sollte sein, das angebot zu recherchieren und zugleich meine fähigkeiten als internetkriminelle zu nutzen, weil hörbücher teuer sind und das objekt schon viel geld für einen ordentlichen mp3-player ausgegeben hat.

das objekt kommt nach der spätschicht, als ich gerade einkaufen bin. es steht schon vor der tür und hibbelt hin und her, weil es dringend aufs klo muss.
"wo warst du denn?"
"bei re*we".
"und was hast du gekauft?"
ich halte ihm eine pizza vor die nase.
"deine lieblingspizza."
"och..." das objekt ist gerührt und drückt mich.
"ich wollte ja eigentlich kochen", merke ich an.
"oooohhh! und warum hast du das nicht gemacht, das hätte ich ja mal spannend gefunden!"
"ich wollte deiner gesundheit nicht schaden. ich hatte schon mal einen mann, der hat von meinem essen magen-darm bekommen."
das objekt kichert.
"ist das essen zu scharf, bist du zu schwach. komm, lass uns reingehen."

während das objekt pullern geht und sich dabei durch die tür mit mir unterhält, schmeiße ich den ofen an, öffne ein bier und suche meine bösen kräuter für später.
dann lümmelt sich das objekt in meinen sessel, raucht eine kippe und zieht mich zu sich heran.
"was für ein feierabend!"
ich bekommen zwei nasse küsse, die nach tabak schmecken, dann wandern die objekthände tittenwärts.
"sind die eigentlich echt?"
"bitte?!"
ich winde mich aus dem objektgriff, gehe ins schlafzimmer und komme mit einer silikontitte wieder, die ich mal auf arbeit geklaut habe, weil die dinger super als punchingbälle sind.
"da!"
ich werfe dem objekt die titte zu.
"jetzt fühl mal den unterschied!"

das objekt steckt sich kichernd wie ein schulmädchen die titte unter den pulli und beschwert sich dann:
"das ist aber nicht meine größe!"
"naja, bei deinem brustkorb brauchst du ein bisschen mehr, das ist schon klar. aber du sollst ja nur mal checken, was kunst und was natur ist."
das objekt legt eine hand auf seine neue titte und die andere auf meine brust.
"und?"
das objekt grinst:
"du hast auf jeden fall die besseren nippel."
ich grinse zurück:
"alles, was ich hören wollte."

dann gibt es pizza und mehrere joints, zwischendurch geht der rauchmelder an und ich muss ihn mit dem besen von den zimmerdecke schlagen. wir wechseln von der frustrierenden hörbuchsuche zu musik über und der objekt spielt mir seine ddr-best-of-hits vor.
schwuppsdiwupp ist es fünf uhr nachts.
"ich muss in zwei stunden aufstehen", sage ich.
"oh! das tut mir leid."
"ich geh mal ins bett."
das objekt betrachtet mich nachdenklich.
"wenn du dich jetzt hinlegst, stehst du nicht mehr auf."
"meinst du?"
"leg dich in einer stunde kurz hin, nur für den kreislauf und schlaf nicht ein."
"und du? bist du gar nicht müde?"
"nö, ich hab heute bis 12 uhr geschlafen, ich hatte ja spätschicht und morgen hab ich frei."
"schwein", sage ich und das objekt grinst.

"willst du vielleicht hier bleiben?" frage ich vorsichtig.
das objekt schweigt und überlegt.
dann gesteht es mir, dass die objektgespielin nachtschicht hatte und wahrscheinlich in kürze beim objekt zuhause auftauchen wird.
"die stellt bestimmt unangenehme fragen, wenn ich nicht da bin..."
"musst du wissen", sage ich etwas angefressen.
"anderseits würde ich gern noch ein bisschen bei dir bleiben. wenn ich das darf. ich fühle mich gerade wohl hier und es macht so viel spaß."
"du kannst hier bleiben, solange du willst, ich geb dir einen schlüssel, dann kannst du auch ausschlafen und gehen, wann du willst."
"ich mach nachher auch wieder alles ordentlich."
"machst du doch immer."
ich gebe dem objekt einen kuss, mache ihm ein schlaflager zurecht und überreiche ihm feierlich zahnbürste und handtuch.
"das ist ja wie im hotel", findet das objekt.
"betrachte es als dein zuhause", sage ich großmütig, und das objekt strahlt.

gegen halb sechs bin ich am wegdösen. das objekt hebt mich aus dem sessel und trägt mich ins bett wie ein kind, breitet die decke über mich und knipst das licht aus.
"nur schlummern, nicht einschlafen", schärft es mir ein.
"okay", sage ich noch, dann bin ich schon weg und im tiefschlaf.

eine stunde später weckt mich das objekt.
"scheiße, ich hab voll fest geschlafen... gott, ist mir schwindelig!"
"langsam", warnt das objekt, "warte mal auf den kreislauf."
es lässt mich eine weile auf der bettkante sitzen, holt mir ein großes glas wasser und einen energydrink und schiebt mich dann ins bad.
"du hast gar nicht geschlafen", bemerke ich.
"nee, ich fahr doch lieber zu mir."
"du stehst ganz schön unter dem pantoffel."
"das ist nicht wahr."
"doch ist das wahr."
das objekt guckt genervt und ich weiß, dass ich einen wunden punkt berührt habe. die objektgespielin ist ein heißes eisen zwischen uns geworden.

dann packt das objekt seine sachen, küsst mich ein letztes mal und schiebt sich aus der tür.
ich putze wie belämmert zähne und radle dann restbekifft in die arbeit.

kann man ja mal machen, würde ein anderer blogger dazu sagen.

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