Montag, 13. Februar 2012
i´ve always loved you in my way
"du bist ein unglaublich großzügiger mensch", findet die k.-ex am telefon.
"ich bin mir nicht sicher, ob ich manchmal nicht einfach nur ein unglaublich blödes schaf bin", erwidere ich.

ich habe wieder kontakt zum objekt aufgenommen. nachdem mir mehrfach aufgefallen war, dass mir die situation im club - gegenseitiges angestrengtes ignorieren und heimliches hinterherstarren - im grunde meines herzens schrecklich schwerfällt und konsequenter hass einfach nicht meinem naturell entspricht, habe ich eine nicht allzu freundliche, sehr deutliche und bestimmte sms verfasst. ich sei die situation leid, es gehe mir längst nicht mehr um die geschichte gewordene freundschaft, aber um einen normalen umgang im falle von ortsüberschneidungen. in diesem kontext wäre ich ihm für eine zeitnahe lösung sehr verbunden. mit freundlichen grüßen, imaginärer stempel, imaginäre krakelige unterschrift. rosenkrieg light, sozusagen.

"er hat mir davon erzählt", berichtet die k.-ex.
"er SPRICHT über mich?" ich bin ganz perplex.
"doch doch. und das war auch nicht das erste mal. das ist nicht irgendwie abgefrühstückt für ihn, ganz im gegenteil."
"mann, dann kann er doch wohl mal das maul aufmachen."
"ich versteh das auch nicht. ich hab ihm mehr als einmal gesagt, geh hin und rede mit ihr, erklär ihr das, was es zu erklären gibt."
"er sagt keinen ton zu mir."
die k.-ex ist erstaunt.
"aber er hat dir doch geschrieben."
"wiebitte? nein."
die k.-ex stutzt:
"aber er hat mir doch gestern gesagt, er habe dir auf diese sms geantwortet."

wir schweigen beide für einige sekunden.
"dann hat er dich angelogen", sage ich.
die k.-ex schnaubt entrüstet in den hörer:
"mann, warum musste das wieder sein! was hat er denn davon, dass er mir so einen mist erzählt? es kann mir doch echt egal sein, dass er seinen arsch nicht hochkriegt! das ist doch für mich total uninteressant."
"tja."

wieder schweigen wir beide.
"eigentlich weiß ich jetzt doch nicht mehr, warum ich die situation eigentlich verändern wollen sollte", überlege ich. "dieser mensch würde doch sogar lügen, wenn man ihn nach seiner lieblingsfarbe fragt!"
"aber du magst ihn", sagt die k.-ex. "weil du seine guten seiten kennengelernt hast. die kenne ich ja auch, und ich sage dir, die findet man so an sich selten bei einem mann. und ich weiß, er hat dich auch wirklich gern, auf seine art." die k.-ex holt tief luft. "was natürlich nichts daran ändert, dass er verlogen und berechnend ist. das kreide ich ihm auch an."

ich überlege:
"ich akzeptiere das nicht mehr."
"wart doch mal ab."
"ich fahr hin und hau ihm aufs maul."
"ach komm."
"doch, doch. ich mach das am valentinstag. das wird mein valentinstagsgeschenk. so ein veilchen statt rote rosen, ganz kostenlos und seeeehr lange haltbar."
die k.-ex lacht und ich muss ebenfalls ein bisschen grinsen.
"du riskierst ja echt was für den mann", meinte die k.-ex.
"du weißt doch, ich mag ihn - auf meine weise eben", antworte ich.

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