Montag, 14. Februar 2011
das leben ist (k)ein glückskeks
anlässlich des fleurop-tages habe ich dem objekt eine karte geschrieben, nachlässig-nachträglich zum geburtstag gratuliert und mich dann zwischen den zeilen ziemlich deutlich und dennoch sehr liebevoll verabschiedet. fleurop-tag mal anders. in der u-bahn dann aber doch furchtbar frustriert gewesen. das ist wie weihnachten allein vorm fernseher.

tun wir doch was dagegen, dachte ich mir, schickte dem subjekt II spontan eine sms und bekam prompt antwort und ein date zum mittagessen.

nachdem ich mich durch die bürohölle gekämpft hatte, begab ich mich zum verabredeten treffpunkt und schleifte das schon wieder etwas unschlüssige, aber nichtsdestotrotz recht offensichtlich freudig erregte subjekt II zum asiamann. dort gab es dann curry und sehr viel zu lachen, was ich dem subjekt II bislang gar nicht so zugetraut hätte.
der asiamann schenkte uns noch zwei glückskekse.
"ich glaube ja nicht an glückskekse", sagte das subjekt II.
"ich irgendwie schon", sage ich. "man kann sich nämlich drauf verlassen, dass immer das gegenteil eintritt. im januar hatte ich einen, da stand auf dem zettel: verlieren sie nicht ihr herz, in einem monat werden sich die dinge für sie verbessert haben. na und was war? gar nichts, nur ärger und scheiß und die berufliche perspektive ist auch weg."
das subjekt II schmunzelte ein bisschen geheimnisvoll, was ihm recht gut stand.
"alter, ich stinke volles rohr nach asia-schuppen", sagte ich, als wir draußen auf der straße standen.
das subjekt II blieb stehen und beugte den kopf zu meinem hals hinab.
"stimmt", sagte es. für einen kleinen moment trafen sich unsere blicke. und dann, völlig aus dem nichts, küsste mich das subjekt II.
"bis dann", sagte ich.
"bis dann", sagte das subjekt II.

danach zogen wir unserer wege.
im büro musste ich unentwegt grinsen, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich die situation für gut befinden sollte. unser azubi merkte sofort, dass ich gut drauf war und hakte nach.
"ich wurde geknutscht", sagte ich verzweifelt.
"ja is doch gut, is doch mal was anderes", sagte der azubi. "schau, ich hab ne doofe freundin und heute ist der doofe valentinstag und ich muss der jetzt irgendwas schenken. wie nervig ist das denn?!"
er sagte das in seiner lethargischen offenheit und ich musste schon wieder kichern.
"schenk ihr nichts", sagte ich. "die meisten frauen stehen auf arschlöcher."
"danke für den tipp", grummelte der azubi. "heute abend ist dann wieder terror."
"genieß das doch", erwiderte ich. "auch terror ist ein zeichen der wertschätzung. du weißt doch..."
"... es kommt immer nur auf den fokus an, den man auf die sachverhalte richtet", ergänzte der azubi meinen satz, den er schon oft einmal hören musste.
"schau an, du bist ja lernfähig", grinste ich. der azubi grinste zurück: "du solltest texte für glückskekse schreiben. das kannst du sicher gut."

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